Titelkonkurrent

Leverkusen auf Augenhöhe mit dem FC Bayern

Bayerns Harry Kane (l.) traf erneut, Leverkusens Jonathan Tah hielt dagegen.
Bayerns Harry Kane (l.) traf erneut, Leverkusens Jonathan Tah hielt dagegen.APA / AFP / Christof Stache
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Bayer 04 Leverkusen hat im Topspiel der deutschen Fußball-Bundesliga beim Meister FC Bayern gezeigt, warum der Klub in der noch jungen Saison Tabellenführer ist.

Beim 2:2 (1:1) Freitagabend in München holte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso zweimal einen Rückstand auf und zeigte phasenweise ein hochklassiges Spiel. „Zweimal hier zurückzukommen verdient Respekt“, sagte Leverkusens Mittelfeld-Regisseur Granit Xhaka. „Wir haben wirklich ein gutes Spiel gezeigt.“

Ob die Alonso-Truppe ein ernsthafter Konkurrent für den Rekordmeister werden könnte, mochte FCB-Coach Thomas Tuchel in der Nacht auf Samstag nicht philosophieren. „Da habe ich keine schlaue Antwort drauf. Es ist ein Marathonlauf.“ Am Ende bekomme jeder das, was er verdiene.

Kane trifft erneut

Nach der frühen Führung durch Superstar Harry Kane (7.) waren die Gäste vor 75.000 Zuschauern mit einem Traumfreistoß von Alejandro Grimaldo (24.) eindrucksvoll ins Spiel zurückgekommen. Leon Goretzka (86.) ließ die Bayern-Fans abermals jubeln. Doch Argentiniens Weltmeister Exequiel Palacios (94.) sicherte Leverkusen mit einem nach Videobeweis verhängten Foulelfmeter den Punkt in einer packenden Schlussphase. Anders als so oft schlichen die Gäste also nicht im „Vizekusen“-Stil als Verlierer in der Allianz-Arena vom Rasen, sondern nahmen einen Zähler und die Tabellenführung vor den punktegleichen Bayern mit nach Hause.

Alonso lobte die Mentalität seiner Mannschaft. „Es war nicht einfach, nach dem zweiten Tor zurückzukommen“, sagte der Baske, der von 2014 bis 2017 für den FC Bayern gespielt hatte. Unter ihm ist Bayer weiter gereift. „Wir müssen weitermachen, das ist ein Prozess“, sagte Alonso.

Elfmeter als Zankapfel

Beim Gastgeber monierte man hingegen die späte Elfmeter-Entscheidung. Tuchel bezeichnete den Strafstoß nach einem Zweikampf von Bayern-Verteidiger Alphonso Davies mit Jonas Hofmann als „supersoft“. Bayern-Kapitän Thomas Müller nannte den Einsatz von Davies „ein bisschen ungestüm“. Das Fallen von Hofmann sei nach dem leichten Kontakt „clever gemacht“. Er wünsche sich, „dass im Fußball solche Situationen keine Elfmeter sind“, so Müller. Hofmann widersprach: „Klarer Elfmeter. Punkt! Da braucht man kein großes Thema draus zu machen.“ Er sei klar getroffen worden am Fuß.

Bayerns neuer Sportdirektor Christoph Freund sprach von „einer strittigen Szene“, hinterfragte aber vor allem die Intervention des Video-Assistenten: „Die klare Regel ist, dass der Video-Schiedsrichter nur eingreift, wenn es glasklar ist.“ Schiedsrichter Daniel Schlager erklärte, dass er die Aktion auf dem Feld „nicht wahrgenommen“ habe. Bei der Ansicht der Bilder sei für ihn dann relativ schnell klar gewesen, dass sich die Beschreibung des VAR-Kollegen mit den Bildern decke. Nicht einverstanden war jedenfalls Bayerns Co-Trainer Zsolt Löw, der nach dem Abpfiff wegen seiner Proteste noch Rot sah.

Nachdem sich die Münchner in der Vorsaison erst am letzten Spieltag den Titel vor Borussia Dortmund gesichert hatten, macht der Start in die neue Spielzeit den Fans in Deutschland Hoffnung auf einen erneut engen Meisterschaftskampf. „Die Saison fängt erst an, wir freuen uns auf eine spannende“, sagte Bayern-Neuzugang Konrad Laimer. Der ÖFB-Teamspieler spielte bis zur 85. Minute auf der Rechtsverteidiger-Position. (APA)

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