Vienna Design Week

Wenn die Stadt selbst zur Ressource wird

Ausblick aus der diesjährigen Festivalzentrale über den Prater
Ausblick aus der diesjährigen Festivalzentrale über den PraterVDW
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Die Hauptrolle bei der Vienna Design Week hat diesmal „Wien“. Und der Fokus liegt auf der Leopoldstadt.  

Manches geht überall, nur in Wien nicht. Aber vieles geht auch nur in Wien. Die Vienna Design Week etwa, so etwas kann man nicht transferieren wie eine Messe oder eine Handball-WM, von einer Stadt zur anderen. Nur hier ist es so wie hier. Obwohl es an manchen Ecken wirklich ausschaut wie überall, wenn man die Klassiker der Stadtsilhouette einmal ausblendet. Dafür blendet die Vienna Design Week ganz andere Eigenheiten in die Stadt ein. Danke dafür, denn für viele Wesenszüge Wiens ist man im Rest des Jahres einfach blind. Vor lauter Alltag und sonstiger Hoch- oder Populärkultur. Außer man ist selbst Teil der Szene, der Community. Dann spürt man, wie viel kreative Kraft hier ständig Gedanken wälzt, wie viel Engagement in Produkten, Objekten, Konzepten kulminiert. Und wie viel die Stadt, in der das alles stattfindet, tatsächlich damit zu tun hat. Die diesjährige Ausgabe des Designfestivals, das vom 22. 9. bis zum 1. 10. stattfindet, mit dem Fokusbezirk Leopoldstadt, legt viele Ressourcen offen, die die Designszene, die lokale wie auch die internationale, dankbar annimmt. Ob es ungenutzte Räume sind, gern genutzte Handwerksfertigkeiten. Oder Ackerflächen am Stadtrand.

Wohnaccessoires aus hochwertigen Furnieren zeigt Heita, in der Sechshauserstraße 28/3. 
Wohnaccessoires aus hochwertigen Furnieren zeigt Heita, in der Sechshauserstraße 28/3. Heita

Weites Spektrum

Die Vienna Design Week hat eine Parade­disziplin: den Bogen spannen. Unter diesem finden sich ziemlich viele Institutionen, Gestalter, Designerinnen und Bildungseinrichtungen wieder und wohl. Da lassen sich die üblichen Verdächtigen wie New Design University, Galerien, Museen, Universität für angewandte Kunst oder Parade-Traditionsmanufakturen wie Lobmeyr nicht zweimal bitten. Und diesmal ist im „Debüt“-Format noch eine unverzichtbare Designautorität Österreichs dabei: die FH Joanneum mit ihrem „Indus­trial Design“-Lehrgang. Das Designforum trägt seinen Young Experts Cluster bei, „Design Everyday“, die Ausstellung von Vandasye, geht in die nächste Runde, das Thema „Kreislaufwirtschaft“ ist omnipräsent, in Produkten, neuen Lösungen, aber auch in einer Konferenz. Die treuen Teilnehmermarken wie Laufen, Rado, Ikea sind natürlich auch am Start. Und nebenbei — oder besser: mittendrin — blitzen sogar Industriebetriebe auf, die man auf einem Designfestival nicht vermutet hätte. Das neue Format „Re-Form“ spannt sie mit Unternehmensberatungen, OekoBusiness Wien und Gestaltern und Gestalterinnen zusammen: Um sich mit Hilfe von Design „nachhaltig“ weiterzuentwicklen. Auch die „Passionswege“ sind zurück. Diesmal bringen Célia Picard und Hannes Schreckensberger ein, bei Hutmode Biester. Und Johanna Seelemann, die sich mit Andrei Florin Varga, einem Ofenbauer, kreativ verbündet. 

Die Designerin Barbara Gollackner zeigt ihre „R.I.B. Rest in Beauty“- Kollektion.
Die Designerin Barbara Gollackner zeigt ihre „R.I.B. Rest in Beauty“- Kollektion.Vienna Design Week

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