Pizzicato

Hey, Boomer

Fans und ihre Stars: Wenn sich Edelfans zu sehr mit den Pop-Größen identifizieren.

Almost Famous“ heißt der Film über eine Rock’n’Roll-Band und die Titelgeschichte für den „Rolling Stone“, wie dies der Hit „On the Cover of the Rolling Stone“ vorweggenommen hat. Jann Wenner, der Gründer des Magazins, der mit den Stars Party machte, ist selbst eine kleine Berühmtheit. Almost famous eben.

Im Interview mit der „New York Times“ hat sich Wenner nun selbst vom Sockel gestürzt. In seinem Buch „The Masters“ – gleichsam dem Alten Testament der Pop-Kultur – brachte er Interviews mit sieben „Philosophen“ heraus, „Old White Men“ wie er selbst: Dylan, Lennon, Jagger, Springsteen und Co. Wie einst einem Bruder im Geiste im neuseeländischen Parlament schallte es dem Ober-Fan entgegen: Hey, Boomer. Den Sitz im Vorstand der Rock and Roll Hall of Fame ist er los, den Ehrenplatz im Museum nicht.

Überhaupt, Fans und ihre Stars. An die 150 Mal hat Chris Christie, Ex-Gouverneur von New Jersey und republikanischer Präsidentschaftskandidat, ein Konzert von Bruce „The Boss“ Springsteen besucht – quasi ein Stalker. Lang hat ihm sein großer Held die kalte Schulter gezeigt. Zuletzt würdigte er ihn eines Blicks, und Christie fühlte sich wie im siebten Pop-Himmel. Davon, dass der eingefleischte Demokrat bei seiner Inauguration singen würde, wagt der Republikaner indessen nicht zu träumen.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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