Debatte

Über den Tourismus der Düsternis

 Der Umgang mit Fotos, die von Tätern stammen, ist problematisch. Ausstellung über Fotografie im Holocaust, Museum für Fotografie, Berlin.
Der Umgang mit Fotos, die von Tätern stammen, ist problematisch. Ausstellung über Fotografie im Holocaust, Museum für Fotografie, Berlin. Maurizio Gambarini/Imago
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Wie präsentiert man Gräueltaten der Vergangenheit, Krieg, Völkermord, Kolonialismus im Museum? Eine aktuelle Auseinandersetzung über ethische Fragen der Opferdarstellung.

Das Phänomen ist als Dark Tourism bekannt. Reisende besuchen nicht schöne Strände, sondern delektieren sich an Orten der Düsternis, wo es zu Tragödien, Katastrophen, Massensterben gekommen ist. Der Tod wird trivialisiert, Trauer und Schmerz werden kommerzialisiert, der Voyeurismus befeuert. Es ist kein modernes Phänomen, vor Jahrhunderten besuchte man Schlachtfelder unmittelbar nach dem blutigen Geschehen. Solche Zurschaustellung: Sie ist auch relevant für die Museen und Ausstellungsmacher. Wie sollen sie mit der Darstellung von Gewalt umgehen? Museen als Räume der öffentlichen Auseinandersetzung beschäftigen sich notgedrungen auch mit vergangenen Gräueltaten und ihren Hinterlassenschaften. Und mit den ethischen Fragen, die sich daraus ergeben.

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