Verhandlungen

US-Drehbuchautoren und Studios kommen zu „vorläufiger Einigung“

Ein Bild vom Eingang der Paramount Studios in Los Angeles.
Ein Bild vom Eingang der Paramount Studios in Los Angeles.Reuters / David Swanson
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Die Autorengilde spricht von einer „außergewöhnlichen Einigung“. Der Streik bleibe aber aufrecht, bis alles unter Dach und Fach sei.

Nach fast fünf Monaten Streik gibt es eine „vorläufige Einigung“ zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den großen Studios und Streaming-Anbietern in den USA. Dabei handle es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch final abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America, also die Gewerkschaft, mit. Hollywoods Schreiber waren Anfang Mai in den Streik getreten..

„Wir können mit großem Stolz sagen, dass diese Einigung außergewöhnlich ist - mit bedeutenden Gewinnen und Sicherungsmaßnahmen für Autoren in jedem Sektor unserer Mitgliedschaft“ hieß es von der Gewerkschaft. Details könnten allerdings noch nicht mitgeteilt werden. Zudem stellte die Writers Guild klar: Bis die Einigung finalisiert sei, halte der Streik an - auch wenn die Mitglieder nicht mehr für sich selbst, sondern höchstens noch zur Unterstützung der ebenfalls streikenden Schauspieler und Schauspielerinnen auf die Straße gehen sollten.

Tagelange Verhandlungen nach langer Pause

Mehrere Tage lang saßen Gewerkschaftsvertreter und Vertreter des Dachverbands der Film- und Fernsehproduzenten (Alliance of Motion Picture and Television Producers/AMPTP) zuvor am Verhandlungstisch - erstmals seit vielen Wochen. An den Gesprächen sollen unter anderem Disney-Chef Bob Iger und Konzernchef David Zaslav vom Medienriesen Warner Bros. Discovery teilgenommen haben.

Nach erfolglosen Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen hatten die mehr als 11.000 Drehbuchautoren der Writers Guild Anfang Mai den Arbeitskampf begonnen. Die Schreiber forderten unter anderem Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung und eine Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI).

Fronten im Streit mit Schauspielern bleiben verhärtet

Mitte Juli schlossen sich zudem die rund 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA den Autoren mit ähnlichen Forderungen an. Die Fronten zwischen den Produzenten und der Schauspielgewerkschaft sind weiterhin verhärtet - seit Streikbeginn im Juli gab es bisher keine Gespräche.

Der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren hat Hollywood nahezu lahmgelegt. Durch den Arbeitskampf konnten praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Streikbedingt dürfen Schauspieler auch keine Werbung für ihre Filme machen. Filmstarts wurden verschoben, auch die Saison der Preisverleihungen ist betroffen. Der weltweit bedeutendste Fernsehpreis Emmy - ursprünglich für Mitte September angesetzt - wird nun erst im Jänner 2024 verliehen. (APA)

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