Mode und Essen als Varianten einer kulturellen Praxis: Dem widmet sich die Herbstausstellung im Museum des Fashion Institute of Technology in New York. Eine Vorverkostung.
Ihre ursprüngliche Idee, erzählt Elizabeth Way, sah vor, Mode und alle Sinneseindrücke miteinander in Verbindung zu setzen. Ein ziemlich umfassender Plan also, der, je weiter er sich von der Domäne des Visuellen entfernt, eventuell ins Vage abgeglitten wäre. Ausgerechnet bei einem Mittagessen mit Valerie Steele, Museumsdirektorin am Fashion Institute of Technology (FIT) in New York, legte diese der Kuratorin darum nahe, von einem allzu komplizierten Ansatz abzugehen und sich auf bloß einen Sinn zu konzentrieren. Vielleicht, weil nahe – nämlich am Teller vor ihr – liegend, oder weil ob mannigfach vorliegender Beispiele am einfachsten in einer Ausstellung abzubilden: Elizabeth Way entschied sich dafür, den Themenkomplex Mode und Essen umfassend aufzubereiten.
„Der Einfluss von Essen und Esskultur auch auf den Bereich der Mode ist enorm und reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück“, fasst Way in einer Videoschaltung zusammen. Damals nämlich seien am Hofe von Ludwig XIV. die Weichen für Haute Couture und Haute Cuisine gleichsam parallel gestellt worden, so die Kulturhistorikerin – und zwar „als Ausformungen der Luxusindustrie, über die sich Frankreich damals international zu positionieren begann“.