Frankreich

Bettwanzen-Plage: Stadt Paris fordert Regierung zum Handeln auf

Bettwanzen sind eine kostspielige Angelegenheit für betroffene Haushalte. (Symbolbild)
Bettwanzen sind eine kostspielige Angelegenheit für betroffene Haushalte. (Symbolbild)Getty Images/Paul Chinn/The San Francisco Chronicle
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Frankreich wird wieder von den kleinen Parasiten heimgesucht: Jeder neunte Haushalt ist von Bettwanzen betroffen. Sie sorgen für Ärger, es droht aber auch ein finanzieller Schaden in Millionenhöhe. Nun schaltet sich die Regierung ein.

Sie gehen auf die Jagd nach menschlichem Blut, hinterlassen rote Flecken auf der Haut, lösen Juckreiz aus, manchmal auch einen Hautausschlag. Vor allem aber: ein unwohles Gefühl. Bettwanzen galten in Europa lange Zeit als ausgerottet, aber immer wieder melden sich die Plagegeister zurück.

Aktuell in Frankreich. Sie verschonen weder Privatpersonen noch Hoteliers, machen keinen Halt vor öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinos oder Krankenhäusern. In Zahlen ausgedrückt: Rund elf Prozent aller Haushalte waren zwischen 2017 und 2022 befallen. Und mit ihnen werden teils hohe Behandlungskosten fällig – sowie eine aufwendige Bekämpfung. Die Kosten für französische Haushalte belaufen sich auf über 200 Millionen Euro pro Jahr, für das Gesundheitswesen werden Kosten in der Höhe von rund 83 Millionen Euro fällig.

„Ein Problem der öffentlichen Gesundheit“

Die Stadt Paris fordert nun von der Regierung unter Präsident Emmanuel Macron, bei der Bekämpfung des Wanzenbefalls zu helfen, unter anderem mit einem Krisenplan und durch die Einrichtung einer entsprechenden Task Force. Der stellvertretende Bürgermeister von Paris, Emmanuel Grégoire, forderte den Staat auf, rasch ein „Treffen zur Schädlingsbekämpfung“ zu organisieren, um „das erhebliche Wiederaufleben“ dieser Insekten einzudämmen. Angesichts der hohen Kosten für Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen würden viele Haushalte die Behandlung einfach ablehnen, meint er. „Es ist zu teuer, deshalb verzichten die Leute auf die Behandlung ihrer Wohnung, und sobald ihre Wohnung befallen ist, kontaminiert es benachbarte Wohnungen.“

„Bettwanzen sind ein Problem der öffentlichen Gesundheit und sollten als solches gemeldet werden“, heißt es in einem Brief an Premierministerin Élisabeth Borne. Gerade vor den Olympischen Spielen im nächsten Jahr müsse die Plage in den Griff bekommen werden. Verkehrsminister Clément Beaune kündigte am Freitag an, er werde nächste Woche Vertreter öffentlicher Verkehrsbetreiber zusammenrufen, „um sie über Gegenmaßnahmen zu informieren und darüber, wie man mehr für den Schutz der Reisenden tun kann“. (bsch)

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