Kolumne

Ums Schummeln betrogen

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 511. Warum neuerdings Cheat Sheets eingesetzt werden.

Alles wird transparenter, Geheimnisse zu haben hat fast schon den Geruch des Kriminellen.

Noch aber werden für Prüfungen Schummelzettel gebastelt und mehr oder weniger originelle Verstecke gesucht. (Das in den 1990ern beliebte Versteck in der Schiebehülle des damals gängigen Taschenrechners fiel bestenfalls in die Kategorie gut gemeint.) Gut gemeint war auch die Hoffnung der Lehrer auf den Lerneffekt, wenn der Schummelzettel selbst geschrieben wird.

Heute heißen die Schummelzettel – Achtung, Sprechblase – Cheat Sheets. Sie werden meist von anderen verfasst, die wollen, dass Dinge gewusst oder Abläufe eingehalten werden, und enthalten Anleitungen für neue Software oder Workflows. Die neuen Schummler sollen also für mehr Transparenz sorgen.

Der einzige Betrug durch die Cheat Sheets ist deren Name. Warum sie so heißen – es bleibt ein Geheimnis.

michael.koettritsch@diepresse.com

In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“, in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Business-Sprechs auf und nach.

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