Immobilien

Heimische Start-ups setzen auf digital getriebene Nachhaltigkeit

Digitalisierung soll Vorgänge im Bausektor schneller, sicherer, transparenter und somit nachhaltiger gestalten.
Digitalisierung soll Vorgänge im Bausektor schneller, sicherer, transparenter und somit nachhaltiger gestalten.Getty Images
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Wenn die Immobilienbranche ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten will, ist dies ohne innovative digitale Tools nicht möglich.

Auf dem Weg in ein nachhaltiges Real-Estate-Universum gilt die Digitalisierung als Wegbereiter. Die Palette der Anwendungen reicht von digitalen Projektzwillingen bei der Planung über digitale Werkzeuge, die auf Baustellen der Förderung der Kreislaufwirtschaft dienen, bis hin zu cloudbasierten Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) für Baudokumentation, Mängel- und Aufgabenmanagement.

Für Letzteres steht beispielhaft das österreichische Unternehmen PlanRadar, das im Jahr 2013 als kleines agiles Team gestartet ist und mittlerweile mit mehr als 400 Mitarbeitern rund 120.000 Kunden in 75 Ländern unterstützt. „Wie in vielen Bereichen unseres Alltags ist Kommunikation auch im Bauwesen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.

»Schwache Organisation ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein ökologisches Defizit.«

Domagoj Dolinsek

Gründer von PlanRadar

Durch die Digitalisierung von Prozessen werden Kommunikationsprozesse schneller, sicherer und transparenter – und somit nachhaltiger“, sagt Domagoj Dolinsek, Gründer von PlanRadar. Idee und Funktionsmechanismus der SaaS-Lösung: Über eine Webapplikation und mittels nativer Apps für alle Smartphones und Tablets wird die Erfassung, Dokumentation, Kommunikation und Nachverfolgung von Baumängeln und Aufgaben ermöglicht.

„Der Wechsel von Papier zu einer digitalen Option bedeutet, den Workflow zu vereinfachen und Aktivitäten und Daten stets im Überblick für sich und das Team zu haben – vom Bauherrn bis hin zum Subunternehmer“, erklärt Dolinsek, der eine schwache Organisation nicht nur für ein ökonomisches, sondern auch für ein ökologisches Defizit hält.

Fachmesse: Expo Real bietet Blick in die digitalisierte Zukunft

Einen Blick in die nachhaltige wie durchdigitalisierte Zukunft der Immobilienwirtschaft können Interessierte in Kürze auf der Expo Real 2023 in München werfen (4. bis 6. Oktober). Im Zentrum steht dabei die Halle ­Nova³. Zu den Innovationsbereichen zählen das Real Estate Innovation Forum und die Tech Alley, in welcher junge Technologie-Start-ups ihre neuesten Lösungen und Ideen präsentieren. Erstmalig wird es in diesem Jahr zudem die Sonderschau Expo Real Decarb geben. Unter dem Motto „make the climate change work“ richtet man sich an Start-ups, Scale-ups und Unternehmen rund um die Bereiche „Immobilie als Ökosystem“, „Dekarbonisierung des Immobilienbestands“ und „klimaneutrale Quartiers- und Stadtentwicklung“.

Neue Sonderschau zum Thema Dekarbonisierung

„Der Fokus liegt auf innovativen und praxisnahen Lösungen, um zukünftige Projekte klimaneutral umzusetzen oder bestehende Gebäude klimaoptimiert zu modernisieren“, betont Claudia Boymanns, Projektleiterin der Expo Real. Neu sind im Konzept Nova³ zudem drei VC-Runden, in denen internationale Venture Capitalists vorstellen, was ein Start-up mitbringen muss, um in diesen herausfordernden Zeiten potenzielle Investoren von sich zu überzeugen.

Unter den rund 100 Ausstellern aus Europa, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist Österreich in der Nova³-Halle mit sieben Unternehmen zahlenmäßig stark vertreten. Abgedeckt wird von den heimischen Firmen eine Vielzahl von Themen, die allesamt mit Digitalisierung und/oder Nachhaltigkeit zu tun haben.

So präsentieren sich dagobertinvest (Plattform für Immobilien-Crowdinvesting, Vermittlung von Darlehen für Immo-Projekte und Green Development), ImmoCheckout (Thema: digital verkaufen und vermieten), Payuca (skalierbare Lösungen für Parkraum- und E-Lademanagement, für Mietobjekte von Eigentümern und die Wohnungswirtschaft), Project Networld (cloudbasiertes Bauprojektmanagement), Propster (Software für Onlinebemusterung, Gewährleistungsmanagement und Umsatzoptimierung von Immobilienprojekten), blue auditor (Managementinstrument zur Erhöhung der Nachhaltigkeit von Immobilien) und Shadowmap Technologies.

Lösung: Sonnenlicht und Schatten visualisieren

Das in Wien Hietzing ansässige Start-up Shadowmap steht beispielhaft für die Innovationskraft aller genannter Unternehmen. „Unsere Mission ist es, die Menschheit zu inspirieren und ihr zu helfen, in eine synergetische Beziehung mit der Sonne zurückzukehren“, formuliert es Gründer Georg Molzer blumig. Und konkreter: „Mit unserem neuesten Produkt, Shadowmap Studio, sollen Profis in Immobilienentwicklung, Marketing und Verkauf unterstützt werden. Die Lösung visualisiert Sonnenlicht- und Schattensituation eigener Immobilien – hochgeladen und platziert in unserem digitalen Zwilling – in fotorealistischer Qualität.“ Projekte können in bestehende Websites oder Apps integriert, per Link geteilt oder vor Ort auf dem Tablet oder Smartphone präsentiert werden. 

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