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Der heißeste September der Geschichte: Wann wird es endlich richtig Herbst?

Das warme Wetter verlängert die Outdoor-Saison: Der heurige September stellt neue Hitze-Rekorde auf, Herbstwetter ist weiter nicht in Sicht.
Das warme Wetter verlängert die Outdoor-Saison: Der heurige September stellt neue Hitze-Rekorde auf, Herbstwetter ist weiter nicht in Sicht. APA / Tobias Steinmaurer
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Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1767 wurde ein derart warmer September registriert. Österreichweit war er um 3,5 Grad zu warm. Und auch der Oktober beginnt spätsommerlich: Herbstwetter ist weiter nicht in Sicht.

Der September war eigentlich ein Juli: Fast jeder Tag des Monats verlief hochsommerlich und damit für die Jahreszeit zu heiß. Viel zu heiß sogar: Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1767 hat es einen derart warmen September gegeben.

„Ein vierter Sommermonat“

Im Schnitt war er österreichweit laut dem Wetterdienst Ubimet um 3,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel zu warm, damit wurde der bisherige Rekord-September aus dem Jahr 1810 um 0,5 Grad übertroffen. Es war auch im heurigen Jahr der Monat mit den größten Abweichungen im Vergleich zum langjährigen Schnitt: Sogar der deutlich zu warme Jänner 2023 war „nur“ um 2,5 Grad zu warm.

Besonders hohe Abweichungen gab es im September im Nordosten des Landes – und in den Bergen, hier war es um vier bis 4,5 Grad wärmer als üblich. Auf dem Sonnblick etwa war es um 4,5 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt und damit „wärmer als ein Juli oder ein August eines durchschnittlichen Sommers. Der September war hier eigentlich ein vierter Sommermonat“, sagt Nikolas Zimmermann, Meteorologe bei Ubimet. (Aus meteorologischer Sicht beginnt mit 1. September der Herbst)

32,1 Grad: Neuer Hitzerekord in Niederösterreich

Aber auch im Flachland brachte der Monate neue Rekorde: In Wien wurden gleich fünf Hitzetage (also mit Temperaturen über 30 Grad) gemessen. Darüber hinaus gab es im Osten überdurchschnittlich viele Sommertage (also mit 25 Grad und mehr), am meisten (25 nämlich) übrigens in Langenlebarn (NÖ), wo auch der neue Hitzerekord des Monats (32,1 Grad) aufgestellt wurde. In Wien waren es 20 Sommertage, der bisherige Rekord lag bei 16.

Dass Österreich im September so beharrlich unter sehr beständigen Hochdruckeinfluss lag, „ist auch ein bisschen dem Zufall geschuldet“, sagt Zimmermann. Das Hoch hätte sich auch weiter westlich oder östlich festsetzen können. Eine derart „blockierte Wetterlage“ sei auch in dieser Jahreszeit an sich nicht ungewöhnlich – die Rekord-Temperaturabweichungen im heurigen Jahr aber natürlich schon. Die Tiefs, die Abkühlung hätten bringen konnten, schafften es meist nicht zu uns – und falls doch nur als kurze Störung.

Zwischen „deutlich zu warm oder etwas zu warm“

So wie auch an diesem Wochenende: Eine „schwache Front bringt ein paar Grad Abkühlung“, sagt Zimmermann, wodurch der Oktober am Sonntag zwar recht durchschnittlich beginnt, danach folgen aber Tage, die „zwischen deutlich zu warm und etwas zu warm“ schwanken. Schon zum Wochenbeginn werden wieder 27 Grad, womöglich 28 erwartet – üblich wären Anfang Oktober 18 bis 20 Grad etwa in Wien und den anderen Landeshauptstädten.

Warten auf den Herbstbeginn

Ab Mittwoch in der kommenden Woche wird es eine Spur weniger warm, ab Freitag zeichnen sich allerdings die nächsten Sommertage ab. „Es wird vielleicht nicht ganz so warm wie zuletzt, aber mit 25 Grad immer noch überdurchschnittlich warm“, sagt Meteorologe Zimmermann. Kurz gesagt: „Ein richtiger Herbstbeginn ist nicht in Sicht.“

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