Medizin

Nobelpreis für die Grundlagen der Covid-Impfung

Die Verkündigung in Stockholm.
Die Verkündigung in Stockholm.Reuters / Tom Little
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Die Ungarin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weissman teilen sich den „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“: Sie erforschten, wie man mRNA chemisch modifizieren kann, um sie als Impfstoff tauglich zu machen.

In allen Zellen ist sie schon immer, in aller Munde erst seit 2020, seit Corona: Die RNA (Ribonukleinsäure) galt lange als unscheinbare Schwester der DNA (Desoxyribonukleinsäure), von der man seit 1953 weiß, dass – und wie – sie alle Erbinformation des Lebens speichert. Heute weiß man: Die RNA ist eine sehr wichtige und vor allem höchst flexible Schwester, sie spielt zahlreiche Rollen in der Ausführung der genetischen Information. Wahrscheinlich stand sie sogar am Anfang des Lebens, noch vor DNA und Proteinen, als Molekül, das beides kann: Information speichern und ausführen. Dreimal wurden schon Nobelpreise vergeben, die mit ihr zu tun haben: zweimal Medizin (1959 und 2006), einmal Chemie (1989). Nun folgt der vierte. Er gilt einer ihrer wichtigsten Rollen. Zugleich einer Rolle, die seit der Coronapandemie so gut wie jedem Menschen bekannt ist, zumindest dem Namen nach: RNA fungiert als Botin, als solche nennt man sie Messenger-RNA, abgekürzt mRNA.

Vorlage für Proteinproduktion

Die Botschaft, die sie transportiert, ist die Information, die in einem Gen steckt. Ein solches ist ja die Bauanleitung für ein Protein, kodiert als Sequenz von Basen der DNA. Diese sitzt aber im Zellkern. Die mRNA ist sozusagen die Arbeitskopie eines Gens – also eines DNA-Abschnitts –, sie wird aus dem Zellkern ins Zellplasma geschleust, wo sie an den Proteinfabriken der Zelle, den Ribosomen – die verwirrenderweise auch zum Teil aus RNA bestehen – in ein Protein übersetzt wird, dass dann die Information des Gens ausführt.

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