An die 600 Quereinsteiger unterrichten seit Herbst in Österreich. Sie haben Berufserfahrung und eine Fach-, aber keine Pädagogikausbildung. Das wird mitunter kritisiert.
Das erste Semester als Lehrer an einer Wiener Mittelschule war für Max Gindl kein leichtes. Plötzlich stand er im Klassenzimmer, vor ihm 25 Schüler, die er in neun verschiedenen Fächern unterrichten musste. Und: Das Ganze in einem neuen Mikrokosmos, wo die Dinge manchmal anders laufen, als er es von der Privatwirtschaft gewohnt war. „Das war hart. Ich habe im ersten Semester nichts anderes gemacht als vorbereitet, unterrichtet und geschlafen.“ Zuvor hat Gindl, der seinen wahren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, Sozioökonomie und Ökologie studiert, wollte im Nachhaltigkeitsbereich arbeiten. Erst über eine Stelle als Assistenzlehrer im Ausland fand er Gefallen am Unterrichten und bewarb sich bei Teach for Austria. Dort werden in einem dreistufigen Verfahren die „Besten der Besten“ ausgewählt, die nach zwölf Wochen Onlinecampus und Sommerakademie unter Supervision in „Brennpunktschulen“ unterrichten.