Balkan

Kosovo: Angreifer wurden auf serbischem Militärübungsplatz trainiert

Der Innenminister Kosovos, Xhelal Sveçla, auf einem Archivbild vom Juni.
Der Innenminister Kosovos, Xhelal Sveçla, auf einem Archivbild vom Juni. Reuters / Stringer
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Laut dem Innenminister Kosovos wurden die serbische Gruppe, die einen Anschlag auf eine Polizei-Patrouille im Kosovo verübt hat, auf einem Militärübungsplatz in Serbien trainiert.

Die serbische Gruppe, die Ende September im Norden des Kosovo eine Polizei-Patrouille angegriffen hat, ist auf einem serbischen Militärübungsplatz trainiert worden: Das erklärte der kosovarische Innenminister Xhelal Sveçla am Sonntag. Sveçla präsentierte Journalistinnen und Journalisten mehrere Aufnahmen, die seinen Angaben nach von einer von der Angreifergruppe beschlagnahmten Drohne stammten.

Demnach bezeugten die Aufnahmen, dass Trainings der Gruppe sowohl auf dem zentralserbischen Militärübungsplatz Pasuljske Livade bei Jagodina sowie in der Nähe des Hotels Grej am südserbischen Kopaonik-Gebirge stattgefunden hätten. Der Hotelinhaber soll der Kosovo-Serbe und Geschäftsmann Milan Radoicic sein, der am Freitag in einer Mitteilung die alleinige Verantwortung für den Angriff in Banjska bei Mitrovica übernommen hatte. Die Drohnen-Aufnahme am Kopaonik wurde laut Sveçla am 26. August gemacht.

Geschäftsmann wurde einvernommen

Bei den Gefechten am 24. September waren ein Polizist und drei Angreifer getötet worden. Die kosovarische Polizei stellte in den letzten Tagen ein umfangreiches Waffenarsenal in Banjska und Umgebung sicher. Radoicic wurde am Samstag in Belgrad einvernommen, blieb aber auf freiem Fuß. Laut der Tageszeitung „Blic“ nahm Radoicic am Sonntag auch an dem Begräbnis eines der drei getöteten Angreifer im zentralserbischen Vrnjacka Banja teil. Zwei weitere getötete Angreifer wurden gleichzeitig im nordkosovarischen Leposavic beerdigt.

Serbiens Generalstabschef Milan Mojsilovic wies am Montag Behauptungen zurück, wonach sich Radoicic auf dem Militärübungsplatz Pasuljske Livade aufgehalten habe. „Milan Radoicic hat nicht an einer Übung in Pasuljske Livade teilgenommen, hat kein einziges Geschoss, keine einzige Granate abgefeuert, er hat an diesen Aktivitäten nicht teilgenommen“, so Mojsilovic vor Journalistinnen und Journalisten. „Was Radoicic mit seinem Privatvermögen tut, ist keine Angelegenheiten der Streitkräfte Serbiens.“

Serbiens Armeepräsenz „zur Normalität zurückgekehrt“

Der Generalstabschef äußerte sich auch zur Truppenpräsenz an der Grenze zum Kosovo. Demnach hat Serbien einige in der Nähe der Grenze zum Kosovo stationierte Truppen abgezogen. „Serbien hatte 8350 Soldaten in der Nähe der Grenze zum Kosovo stationiert und hat diese derzeit auf 4500 reduziert“, sagte Mojsilovic am Montag in Belgrad. Er fügte hinzu, dass die Armeepräsenz in der so genannten Bodensicherheitszone, einem fünf Kilometer breiten Streifen innerhalb Serbiens entlang der Grenze zum Kosovo, „zur Normalität zurückgekehrt“ sei. Bei frühen Krisensituationen im Norden des Kosovo, etwa im Mai oder Dezember des Vorjahres, als die Streitkräfte in höhere Alarmbereitschaft versetzt worden seien, hielten sich in der Grenzregion zum Kosovo laut Mojsilovic 14.400 Mann auf.

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