Kritik Staatsoper

„La Traviata“: Verdi, die Influencerin und zu viel Phlegma

Lisette Oropesa als Violetta Valéry mit Juan Diego Flórez, ihrem Alfredo.
Lisette Oropesa als Violetta Valéry mit Juan Diego Flórez, ihrem Alfredo.Staatsoper/Pöhn
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In der Staatsoper stirbt die „Traviata“ wieder an Krebs: Jubel für Lisette Oropesa, die in Simon Stones forcierter Regie neben Juan Diego Flórez und Ludovic Tézier glänzt.

„Das Grab ist für Sterbliche die Grenze von allem“, singt Violetta, die gerade ihre letzte Chemotherapie erhalten hat. Hoffnung besteht keine mehr. Wenn die Erinnerung nicht trügt, dann hat Pretty Yende diese Worte noch mit stärkerem Pathos hervorgehoben – damals, in der Premiere dieser Inszenierung von Verdis „La traviata“, im März 2021, pandemiebedingt vor leerem Haus, aber vor Kameras und Mikrophonen. Bei Lisette Oropesa, Wiens gefeierter neuer Traviata, besitzt die Kantilene zwar auch einen dramatischen Unterton, ist aber noch nobler, geschmeidiger eingebunden in den Gesamtverlauf der wehmütigen Arie, die sie in makellos geflutetem Pianissimo abschließt.

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