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Warum Bluesky das Internet auch nicht retten wird

Bluesky: Ein himmlisches Licht am Twitter-Tunnels?
Bluesky: Ein himmlisches Licht am Twitter-Tunnels?Christie‘s Images Limited 2023
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Nach Mastodon wird nun mit „Bluesky“ die nächste Alternative zu Elon Musks „X“ (ehemals Twitter) von Hype umspült. Doch ein Plattformwechsel kann das, was Social Media problematisch macht, nicht aus der Welt schaffen.

Immer dieses Internet! Kaum hat man dort ein Fleckchen gefunden, wo man es einigermaßen gemütlich hat, kommt irgendein Wüterich angetanzt und macht einem die gute Stimmung kaputt. Zum Beispiel Elon Musk. Der hat sich 2022 bekanntlich den beliebten Kurznachrichtendienst Twitter unter den Nagel gerissen. Und umgehend damit begonnen, diesen in seinem Sinne umzugestalten. Soll heißen: Weniger Regulierung, mehr Hasspostings, Verschwörungsglauben und Fake News – oder aber Meinungsfreiheit, meinen andere. Zudem ein neuer Name mit der Anmutung eines seelenlosen Stahlbolzens: X. Das blaue Logo-Vögelchen, das uns so lang süße Infos und Aphorismen ins Ohr zwitscherte, wurde abgeschossen.

Vielen angestammten Twitter-Nutzern ist das ganz und gar nicht recht. Sie suchen händeringend nach einer digitalen Arche Noah, die sie vor der tosenden Sintflut aus Musk’schen Müllbotschaften in eine bessere Social-Media-Welt hinüberretten soll. Nun scheint eine solche – mal wieder – gefunden. Sie heißt „Bluesky“: Wie schön! Unter einem blauen Himmel fühlt sich schließlich jeder wohl, zumal im Herbst. Ins Leben gerufen wurde die Firma dahinter bereits 2021, passenderweise vom Twitter-Gründer Jack Dorsey. Er steht aus Sicht der Musk-Verächter für die selige alte Zeit – und ist insofern einer von den „Guten“. Zu diesen zählen sich wohl auch die meisten, die derzeit zur Wanderbewegung ins blaue Himmelreich aufrufen.

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