Nobelpreis

Literaturnobelpreis: Buchmacher sehen Can Xue und Jon Fosse vorn

Donnerstagmittag steht es fest.
Donnerstagmittag steht es fest.AFP/JONATHAN NACKSTRAND
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Wer bekommt Donnerstagmittag den Nobelpreis? Spekuliert wird wie seit vielen Jahren über Autoren wie Murakami oder Atwood, die Wettanbieter sehen andere vorn.

Donnerstagmittag wird bekannt gegeben, wer heuer mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wird. Diskutiert wird jedes Jahr über dieselben Favoriten, also etwa den Japaner Haruki Murakami die Kanadierin Margaret Atwood oder den rätselhafte Amerikaner Thomas Pynchon

In den Wettbüros allerdings liegen die drei nicht unbedingt weit vorne, dafür aber andere: Der norwegische Dramatiker Jon Fosse etwa wechselt sich bei „Nicer Odds“ in der Führungsposition mit Can Xue ab. Die über Heimat und Heimatlosigkeit schreibende Chinesin veröffentlicht unter einem Pseudonym. Nicht so häufig spekuliert wurde dagegen über den Australier Gerald Murnane, der sich auch weit oben findet, oder den chilenischen Dichter und Universitätsprofessor Raul Zurita.

In den Top Ten ist außerdem der rumänische Dichter Mircea Cartarescu, der chinesische Bestsellerautor Yan Lianke, der syrisch-libanesische Dichter Adonis, der Israeli David Grossman und der wunderbare albanische Erzähler Ismail Kadare. Außerdem der kenianische Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Ngugi wa Thiong‘o, der auch seit vielen Jahren von den Wettanbietern hochgehalten wird. Freilich haben die schon oft geirrt, die Lyrikerin Louise Glück hatte 2020 kaum jemand am Radar.

Also: Favorit oder Überraschung? Donnerstagmittag wird dieses Geheimnis in Stockholm gelüftet. Die renommierte Nobelmedaille und das dazugehörige Nobeldiplom bekommt der Preisträger oder die Preisträgerin dann traditionell am 10. Dezember überreicht, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. (red.)

Die Literaturnobelpreisträger der vergangenen Jahre

2019: Peter Handke (Österreich) „für ein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem Einfallsreichtum Randbereiche und die Spezifität menschlicher Erfahrungen ausgelotet hat“

2020: Louise Glück (USA) „für ihre unverkennbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell macht“

2021: Abdulrazak Gurnah (Tansania /Großbritannien) „für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten“

2022: Annie Ernaux (Frankreich) „für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Fesseln der persönlichen Erinnerung aufdeckt“

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