Möbelhandel

Aus Kika/Leiner wird nun kikaLeiner

Ein „Umbranding“ in den ehemaligen kika- beziehungsweise Leiner-Standorten werde vorerst nicht umgesetzt.
Ein „Umbranding“ in den ehemaligen kika- beziehungsweise Leiner-Standorten werde vorerst nicht umgesetzt.Die Presse/Clemens Fabry
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Die Möbelkette geht nach der Insolvenz mit 1953 Beschäftigten in 17 Möbelhäusern an den Neustart und will künftig stärker auf Eigenmarken setzen. Ein „Umbranding“ in den ehemaligen Standorten werde aber aus Kostengründen vorerst nicht umgesetzt.

Die heimische Möbelkette Kika/Leiner ist auf Sanierungskurs und schreibt sich künftig kikaLeiner, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. An den Neustart nach der Insolvenz geht die Einrichtungskette mit 1953 Beschäftigten (1770 Vollzeitäquivalenten) in 17 Möbelhäusern, den Logistikstandorten, den Restaurants und in der Zentralverwaltung. Ein „Umbranding“ in den ehemaligen kika- beziehungsweise Leiner-Standorten werde aber „vorerst nicht umgesetzt“.

„Unser Ziel ist es, kikaLeiner in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage zu stabilisieren und in eine gute Zukunft zu führen“, erklärte Volker Hornsteiner, der seit heuer im Juli als Mitglied der Geschäftsleitung der Leiner & kika Möbelhandels GmbH für die Bereiche Vertrieb, Human Ressources sowie Marketing und Kommunikation zuständig ist. „Und in drei Jahren soll niemand mehr über das Jahr 2023 und das Sanierungsverfahren reden, sondern nur mehr über kikaLeiner, das zwar kleiner, aber besser ist als jemals zuvor“, fügte der Manager hinzu.

Die Möbelhandelskette will den Angaben zufolge künftig verstärkt auf Eigenmarken setzen, „die jetzt schon einen guten Umsatzanteil haben“. „Dieser Anteil soll weiter ausgebaut werden“, kündigte Hornsteiner an.

Sanierungsplan abgesegnet

In der letzten Septemberwoche hatte die große Mehrheit der Gläubiger des überschuldeten Unternehmens den angebotenen Sanierungsplan abgesegnet. Die über 500 Gläubiger erhalten zur Befriedung ihrer Forderungen eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren. Die zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten beliefen sich auf 131,6 Millionen Euro, davon entfielen 49,6 Mio. Euro auf das Finanzamt.

Die Gläubigerschützer zeigten sich mit dem Sanierungsplan und dem Signa-Vergleich zufrieden. Die Zustimmung sei „die bestmögliche wirtschaftliche Entscheidung, um dem Unternehmen die Chance zu geben, eine nachhaltige Sanierung unter der Führung des neuen Eigentümers zu erreichen und die 1770 Arbeitsplätze zu erhalten“, hatte die Leiterin Unternehmensinsolvenzen Wien/NÖ/Bgld beim KSV1870, Brigitte Dostal, den Prozess kommentiert. Aufgrund „der professionellen Arbeit der Organe des Insolvenzverfahrens“ gebe es für die Gläubiger eine „respektable Quote“ von über 30 Prozent und mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze seien erhalten geblieben, so Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer. Bei einer Zerschlagung des Unternehmens hätte es nur eine Gesamtquote von lediglich rund 6,6 Prozent gegeben.

Aufhebung der Insolvenz Mitte Oktober rechtskräftig

Kurz nach dem Verkauf des operativen Kika/Leiner-Geschäfts durch die Immobiliengruppe Signa an den österreichischen Handelsmanager und Investor Hermann Wieser hatte die Möbelkette heuer Mitte Juni Insolvenz angemeldet. Die Einrichtungshäuser-Immobilien kaufte die Grazer Supernova-Gruppe.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurden von den 40 Filialen insgesamt 23 Standorte per Ende Juli geschlossen und über 1600 Stellen abgebaut. Mit der Zustimmung der Gläubiger am 25. September wird die Aufhebung der Insolvenz - nach der entsprechenden Rechtsmittelfrist von drei Wochen - Mitte Oktober 2023 rechtskräftig. (APA)

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