Extremismus

Österreichische Neonazis hielten Treffen in Ungarn ab

Archivbild von Gerd Honsik bei seinem Prozess im September 2010 am Wiener Landesgericht.
Archivbild von Gerd Honsik bei seinem Prozess im September 2010 am Wiener Landesgericht.APA / Georg Hochmuth
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Österreichische Neonazis versammelten sich zum ersten „Gerd Honsik-Europakongress“ in Sopron, der genaue Tagungsort blieb geheim.

Österreichische Neonazis haben sich laut Berichten ungarischer Medien am Wochenende in der ungarischen Grenzstadt Sopron versammelt. Laut „Infokanal Deutschösterreich“ war zum ersten „Gerd Honsik-Europakongress“ eingeladen worden, mit Themen wie „Europäische Einigkeit, Europas Freiheitskampf in der Vergangenheit, Nationale Bewegungen“. Angekündigt waren auch Teilnehmer aus Deutschland, Italien und Skandinavien. Der konkrete Tagungsort sollte offenbar geheim bleiben.

Die liberale ungarische Oppositionspartei Momentum und die Europäische Linke organisierten am Samstag Demonstrationen gegen den Neonazi-Kongress. An der Aktion nahmen auch Vertreter der KPÖ teil, berichtete das Online-Portal index.hu. Neonazis versuchten laut den Berichten die Demonstration zu stören, die Polizei habe das verhindert.

Ungarn als „sicherer Raum“ für Rechtsextreme

Die Demonstranten zogen auch zum ehemaligen Haus des Holocaust-Leugners Honsik in Sopron. Attila Vajnai, einer der Demo-Organisatoren, bezeichnete es als „Skandal“, dass sich „ein österreichischer Neonazi-Verbrecher in Ungarn ansiedeln konnte“. Es sei kein Zufall, dass rechtsextreme Organisationen aus anderen europäischen Ländern Ungarn als „sicheren Raum“ betrachten würden.

Gerd Honsik war ein Holocaust-Leugner und in Österreich verurteilter Neonazi. Er siedelte sich 2017 in Sopron an und verstarb dort im Jahr darauf. (APA)

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