Energiequellen

Solaranlagen in den Alpen produzieren im Winter mehr Strom

Photovoltaikanlage auf dem Piz Nair bei St. Moritz, Schweiz (Symbolbild).
Photovoltaikanlage auf dem Piz Nair bei St. Moritz, Schweiz (Symbolbild). imago stock&people
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Ein Forschungsprojekt im Schweizer Davos lieferte eindeutige Aussagen: Mehr Sonneneinstrahlung in hohen Lagen, Kälte sowie Reflexion wegen des Schnees begünstigen die Stromerzeugung in den winterlichen Alpen.

Solaranlagen in den Alpen können im Winter auf der gleichen Fläche das Vierfache an Strom produzieren als Anlagen im Mittelland. Das zeigen Auswertungen einer Versuchsanlage auf 2.500 Meter Seehöhe in Davos, die in einem neuen Bericht veröffentlicht wurden.

Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben die Daten der alpinen Photovoltaik-Versuchsanlage mit einer Dachanlage in Wädenswil verglichen. Im Winterhalbjahr, also von Oktober bis März, sei dabei der Stromertrag der Davoser Anlage drei- bis viermal so hoch gewesen, wie der Ertrag der Anlage in Wädenswil, so die Forscher.

Gründe dafür gibt es mehrere: Zum einen ist die Sonneneinstrahlung im Winter in den Alpen höher als im Mittelland. Dies betrifft sowohl die direkte Sonneneinstrahlung wegen anderer Wetterlagen, als auch die reflektierte Sonneneinstrahlung wegen des Schnees, wie ZHAW-Forscher Jürg Roher erklärte.

Je kälter, desto höher die Leistung

Der Schnee wirft das Licht zu den Solaranlagen zurück, die dadurch mehr Strom produzieren können. Zudem hängt die Leistung der Solaranlagen von der Temperatur ab. Je kälter es ist, desto höher ist die Leistung.

Ein Grund für den besseren Stromertrag pro Fläche ist laut dem Bericht auch, dass bei der alpinen Versuchsanlage sogenannte bifaziale Solaranlagenmodule verwendet wurden. Diese sind in der Lage, Sonnenlicht nicht nur auf der Vorderseite, sondern auch auf der Rückseite zu nutzen. Dies ermöglicht es der Anlage, mehr Sonnenenergie zu ernten und somit die Energieeffizienz zu erhöhen.

Auf der Anlage in Wädenswil wurden hingegen herkömmliche Solarmodule eingesetzt. Der Vergleich mit verschiedenen Anlagen mache aber Sinn, sagte Rohrer. „Würde man solche bifazialen Module auf einem Dach installieren, würde eine Seite einfach dunkel bleiben“, erklärte der Experte. Der Bericht vergleiche so die Module, die im Mittelland auf Dächern eingesetzt werden, mit denen, die in den Alpen möglich wären. (APA)

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