Massaker im Kibbuz

„Babys, Mütter, Väter in ihren Betten“

Israelische Soldaten streifen durch das Kibbuz Kfar Aza.
Israelische Soldaten streifen durch das Kibbuz Kfar Aza.AFP / Jack Guez
  • Drucken

Das Massaker der Hamas im Kibbuz Be‘eri forderte mehr als 100 Todesopfer.

Das ist kein Krieg, das ist kein Schlachtfeld. Das ist ein Massaker“, sagte Itai Veruv, General der israelischen Armee. „Man sieht Babys, Mütter, Väter in ihren Schlafzimmern, in Schutzräumen, und wie die Terroristen sie getötet haben.“ Aus einem Bett ragt ein nackter Fuß. Der Offizier führte Journalisten am Dienstag in den Kibbuz Be‘eri im Süden Israels, wo fast jeder zehnte der rund 1200 Bewohner am Samstag einem Massaker von Hamas-Milizen zum Opfer fiel. Dutzende fielen den Terroristen als Geiseln in die Hände.

Leichengeruch hängt über dem Ort. Zaka, die israelische Rettungsaktion, hat dort bisher 108 Leichen entdeckt. Insgesamt ist der Blutzoll in Israel bereits auf über 1000 Tote gestiegen. „Das ist etwas, was ich in meinem Leben noch nie gesehen habe. Es ist etwas, das wir uns von unseren Großvätern und Großmüttern in Europa und anderswo vorgestellt haben“, betonte Veruv.

Vor dem Fenster gewartet

Dutzende Hamas-Kämpfen seien Samstag früh durch das Kibbuz gestreift, von Haus zu Haus. Sie hätten die Häuser in Brand gesetzt und vor den Fenstern gewartet, um die flüchtenden Kibbuz-Bewohner zu erschießen. „Sie haben auf alles geschossen und jeden abgeführt, dem sie habhaft werden konnten“, erzählt Haim Jelin im israelischen Armeeradio.

Das Kibbuz Be‘eri nahe dem Dorf Ofakim ist jener Ort, an dem neben dem Super-Nova Musikfestival (mehr als 260 Tote) in der Negevwüste die meisten Israelis zu Tode gekommen sind. Es war 1946 gegründet worden, als Siedlung, die einer ägyptischen Invasion standhalten sollte. In Israel war Be‘eri für seine Druckerei und seine Kulturszene bekannt. Inzwischen hat Israel alle Bewohner aus dem Gebieten nahe des Gazastreifens evakuiert. (vier)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.