Anstoß

Die Qual um Österreichs Sportler-Wahl

2022 gewann Anna Gasser.
2022 gewann Anna Gasser.IMAGO/Isabelle Ouvrard
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Kürt Österreich seine „Sportler des Jahres“, gibt es jährlich das gleiche Wehklagen, weil manch Könner „übersehen“ wurde. Das schmälert die Leistung der Sieger, sorgt in der Branche für Unmut, weil Votum, Veranstalter und Fachverstand der Wähler infrage gestellt werden. Und doch ist Kritik sportlich, weil sie nachdenken lässt.

Wahlen in Österreich haben immer einen Nachgeschmack. Geht es um die Politik, sind zumeist alle Versprechen nach der Auszählung jäh vergessen. Und selten ist dann die bzw. der Richtige am Drücker. Ähnlich ist es im Sport. Bei der Kür zum „Sportler des Jahres“ gibt es stets Befindlichkeiten, weil wieder einmal der Held einer Randsportart „übergangen“ wurde.

Es ist eine Wahl, ein demokratischer Prozess. Das gilt es zu akzeptieren. Im Gegenzug muss man sich ja auch wundern, zur Not mit einem offenen Brief auf Facebook, warum es einer wie Golfer Sepp Straka (PGA-Sieger, Zweiter British Open; und Ryder-Cup-Sieger nach Wahlschluss) nicht einmal in die Top 3 geschafft hat. Ist es aber tatsächlich Unverständnis oder (die als Blamage formulierte) Unfähigkeit unter Sportjournalisten und Mitgliedern der wahlberechtigten Sports Media Austria? Ist es das Procedere mit, für ältere Semester, gar zu vielen Kasterln? Oder ist es nicht doch Folge von Sympathie samt Gier nach Sensationen wie dem Gewinn einer Königsetappe bei der Tour de France? Natürlich gibt es auch Stammwähler, das Kreuzerl bei ÖFB- und ÖSV-Stars versteht sich von selbst. Es ist eine – Wahl. Sie ist aber nicht jedem „blunzn“.

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