Industriepolitik

Orbáns Traum von der Akku-Großmacht

Der weltweit größte Akku-Produzent, CATL aus China, baut ein Werk in Ungarn.
Der weltweit größte Akku-Produzent, CATL aus China, baut ein Werk in Ungarn.Bloomberg/Getty Images
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Viktor Orbán will Ungarn zur Akku-Großmacht machen. Das erinnert an die Zwangsindustrialisierung des Landes während des Kommunismus.

Als die rechtsnationale Regierung von Viktor Orbán 2010 ans Ruder kam, stellte sie nicht nur die westlich orientierte Wirtschaftspolitik der linksliberalen Vorgängerregierungen infrage, sondern rief auch voll­mundig die „Ost-Öffnung“ des Landes aus. Seither unternimmt sie große Anstrengungen, um die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Russland, der Türkei und dem asiatischen Raum, vor allem China, auszubauen. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von der EU soll reduziert werden.

13 Jahre später ist das Ergebnis der „Ost-Öffnung“ inzwischen deutlich sichtbar. Zum einen haben sich ungarnweit zahlreiche Großunternehmen aus Asien niedergelassen, zum anderen arbeiten mittlerweile auch Heerscharen asiatischer „Gastarbeiter“ auf dem ungarischen Arbeitsmarkt.

Viele von ihnen werden in einem Industriezweig eingesetzt, der von der Regierung in den Rang „strategischer Bedeutung“ gehoben wurde: die Produktion von Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Orbán verfolgt nämlich das Ziel, Ungarn zu einer Großmacht der Akku-Produktion zu machen. Angesichts des Vormarschs von E-Autos ist das durchaus nachvollziehbar. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass Ungarn die Grundlagen für die massenhafte Herstellung von Batterien schlichtweg fehlen.

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