Morgenglosse

Es gibt vieles, was für diesen Kindergarten-Streik spricht

Zu wenig Personal und zu wenig Geld in den Kindergärten.
Zu wenig Personal und zu wenig Geld in den Kindergärten.Rawpixel
  • Drucken
  • Kommentieren

Der Kindergarten-Streik in Wien am 24. Oktober ist keine gute Nachricht für Eltern. Aber in vielfacher Hinsicht nachvollziehbar. 

Für Eltern ist das natürlich keine gute Nachricht: In den Wiener Kindergärten wird gestreikt. Das heißt: Urlaub nehmen, Oma anrufen oder das Kind in den Notbetrieb schicken. Womöglich ohne die vertrauten Pädagoginnen, mit unbekannten Kindern, kurz gesagt: Nicht der Optimalzustand.

Wobei: Davon ist man in vielen Kindergärten sowieso weit entfernt. Es fehlt an Personal, der Betreuungsschlüssel ist schlecht, die Pädagoginnen sind teilweise am Limit. Insofern ist eigentlich verwunderlich, dass die Kindergärten nicht öfter gesperrt sind.

Ja, zuletzt gab es einige positive Nachrichten: Der Bundeskanzler versprach mehr Geld, der Bildungsminister startete eine Ausbildungsoffensive. Wie viel das bringt und wann, bleibt abzuwarten. Das Thema drängt jedenfalls. Und angesichts dessen, dass seit Jahren gepredigt wird, wie wichtig der Kindergarten ist, fragt man sich, wie es so weit kommen konnte.

Das Kindergartenpersonal verdient vollste Aufmerksamkeit. Diese Menschen, denen man jeden Tag aufs Neue sein Kind anvertraut, müssen unter besten Bedingungen arbeiten können, mit entsprechender Bezahlung und ohne dauernde Burn-out-Gefahr. Besser wäre, wenn sie dafür nicht auf die Straße gehen müssten. Wenn ein Tag ohne Kinderbetreuung dabei hilft, die Bedingungen für sie – und, nicht zu vergessen, für unsere Kinder – zu verbessern: Dann soll es halt so sein.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.