Warum „grundständig“ plötzlich bedeutend ist.
Durchlässig soll sie sein, die Arbeitswelt, fordern manche. Heute Journalist, morgen Gärtner, übermorgen Consultant. Auch manche Schuster würden gern wechseln, aber das Sprichwort mahnt sie zu anderem.
Zum Wechseln laden aktuell die Bildungsverantwortlichen ein, die weiter nach neuen Köpfen in ihren Kollegien suchen und den Weg in die Klassenzimmer vereinfachen wollen. Nicht alle im Lehrerstand sind begeistert, weil sie um die Qualität oder sonst etwas fürchten. In Deutschland unterteilt man die Pädagogik-Neulinge gar in Quer- und Seiteneinsteiger.
Auch hierzulande verweisen manche darauf, dass nicht alle neuen Lehrkräfte – Achtung, Sprechblase – „grundständig“ pädagogisch geschult seien. Unvollständige, die das Lehramt nicht in ihrer ersten Ausbildungskarriere angestrebt haben.
Na dann, lieber beständig weiterhin über den Lehrermangel klagen.
michael.koettritsch@diepresse.com
In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Business-Sprechs auf und nach.