Wer langfristig fit bleiben will, sollte sich mit geschlossenen Augen auf ein Bein stellen. Sportwissenschaftler Michael Koller erklärt, warum.
Was bringt uns aus dem Gleichgewicht?
Michael Koller: Auf der körperlichen Ebene führt ein rutschiger Untergrund zu einem instabilen Stand. Auf der emotionalen Ebene sind es unvorhersehbare Ereignisse. Auch ein hohes Tempo sorgt dafür, das Gleichgewicht zu verlieren.
Wovon ist das abhängig?
Das propriozeptive System – also die Oberflächen- und Tiefensensibilität der Organe und Muskeln –, die Augen und das Innenohr verantworten die körperliche Balance. Die drei Systeme können einander bei Bedarf auch gut kompensieren.
Was sagt ein stabiler Ein-Bein-Stand aus?
Er ist Teil des Trainings. Gelingt er, testen wir auch, wie es sich verhält, wenn ein System ausfällt. Werden die Augen geschlossen, fangen die meisten an zu wackeln. Nicht zu vernachlässigen ist auch Dehydration. Denn: Geringe Flüssigkeitszufuhr führt oft zu Drehschwindel.