Popkonzert

Bonnie Tyler: Eine Stimme gegen die böse Macht namens Liebeskummer

Dick aufzutragen, das gilt in diesem Segment der Popmusik als unerlässlich: Bonnie Tyler in der Stadthalle.
Dick aufzutragen, das gilt in diesem Segment der Popmusik als unerlässlich: Bonnie Tyler in der Stadthalle.Stefan Kuback
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Raukehlchen Bonnie Tyler beglückte ihre Langzeitfans in der Wiener Stadthalle. Ihre Herzausreißer sind von einer besonderen Wärme. 

Ihre Stimme brachte in den Siebziger- und Achtzigerjahren nicht nur die Gläser und Aschenbecher in jenen Vorstadtespressos zum Klirren, deren Jukeboxen mit ihren Hits befüllt waren. Auch im Radio war ihre markante Stimme viele Jahre lang auf Dauerschleife zu hören. Das raue Timbre Bonnie Tylers war schon früh ein Instrument des Trostes. Fachgebiet der walisischen Sängerin waren nämlich sämtliche vorstellbaren Konfigurationen von Liebeskummer.

Entweder hatten die Leute damals keine anderen Sorgen oder Beziehungen standen unter einem schlechteren Stern als heute. Um den überbordenden Gefühlen adäquat zu begegnen, brauchte es Markanz. Und so gab es wenig Wohltemperiertes, sondern in der Hauptsache waren Lercherln oder Raukehlchen am Mikrofon. Tyler zählte unzweifelhaft zu letzteren. Und ja, ihre Stimme ist mit den Jahren nicht glatter geworden. Eher im Gegenteil.

So wehrhaft gegen die Unbilden der Liebe war dieses Organ wohl noch nie, wie sich am Samstagabend bei ihrem Konzert in der Wiener Stadthalle zeigte. Im Windschatten von soliden Rockriffs bäumte sie sich bei „Flat On The Floor“ erstmals an diesem Abend gegen die böse Macht namens Liebeskummer auf. Die tragische Heldin des Songs lag hier sicherheitshalber gleich flach am Boden. „I’m flat on the floor with my head down low, where the sky can’t rain on me anymore.”

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