Architektur

Wo die besten Bauten Österreichs stehen

Harrachgasse in Hohenems: „Wiederbelebung“ von Altstadthäusern.
Harrachgasse in Hohenems: „Wiederbelebung“ von Altstadthäusern.Karin Nussbaumer
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Der renommierte Bauherrenpreis geht an das Kärnten.Museum, die Altstadt Hohenems und einen Grazer Wohnbau.

Im Festspielhaus Bregenz fand am vergangenen Freitagabend die Verleihung der BauherrInnenpreis der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs 2023 statt. Aus 110 Einreichungen wurden drei Sieger gekürt: Die „Wiederbelebung“ der Altstadt Hohenems, der Umbau des Kärnten.Museums und die Wohnbebauung Marburgerhöfe in Graz sind „beispielhafte Projekte, bei denen die intensive Zusammenarbeit zwischen BauherrInnen und ArchitektInnen zu außergewöhnlichen Lösungen geführt hat“.

Gestaltung und Innovation

Der Preis wird seit 1967 vergeben und honoriert Personen oder Personenkreise, „die sich als BauherrIn, AuftraggeberIn oder MentorIn in besonderer Weise für die Baukultur in Österreich verdient gemacht haben. Dabei steht die architektonische Gestaltung sowie der innovatorische Charakter im Vordergrund“. „Typologisch waren die diesjährigen Nominierungen breit gestreut. Ihr gemeinsamer Nenner: Das Um- und Weiterbauen“, hieß es im Bericht der Hauptjury, bestehend aus Angelika Fitz (Direktorin des Architekturzentrums Wien) und den Architekten Regula Harder (Zürich) und Florian Nagler (München).

Maria Auböck, Präsidentin der Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs, hob in einer Aussendung die umfassende Vorbildwirkung des Preises in einer Zeit sich dramatisch verändernden Rahmenbedingungen hervor: „Der Klimawandel bedingt einen Kulturwandel für Architektur und Bauwesen - nicht morgen oder übermorgen, sondern sofort: Bestand erhalten und für die Zukunft ertüchtigen statt Abriss, vernünftige Kreislaufwirtschaft statt opulenter Materialschlacht, entsiegeln statt versiegeln, Partizipation und Gemeinwohl statt Profitgier.“

Basis für einen Neuanfang

Für die Wiederbelebung der Altstadt Hohenems rund um Marktstraße und Harrachgasse wurden die Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungs GmbH und die Stadt Hohenems mit Bürgermeister Dieter Egger ausgezeichnet. „Jahrzehntelanger Durchzugsverkehr hatte den öffentlichen Raum unwirtlich gemacht, Geschäfte machten der Reihe nach zu und wohnen wollte hier lange niemand. Als schließlich die Landesstraße verlegt wurde, war die Basis für einen Neuanfang gesetzt, aber die Probleme lösten sich nicht von selbst. Es brauchte einen zugleich visionären und geduldigen Bauherrn, der in jedes Detail verliebt ist und dabei nie das große Ganze aus dem Blick verliert“, rühmte die Jury Markus Schadenbauer als einen „“Kümmerer‘, wie jede Stadt, jeder Ort ihn sich nur wünschen kann„.

Für die Wohnbebauung Marburgerhöfe von balloon architekten wurde die TP Wohnungserrichtungs- u. Immobiliengesellschaft m.b.H. ausgezeichnet. „Die BauherrInnenschaft musste anscheinend von der Bedeutung, die Ästhetik für die Nachhaltigkeit von Gebäuden hat, nicht erst überzeugt werden, sondern hat neben einer robusten Ausführungsqualität die Gestaltqualität in einem fruchtbaren Dialog mit den ArchitektInnen eingefordert“, hieß es.

Raumerlebnis in Klagenfurt

Bauherr für das Kärnten.Museum war das Amt der Kärntner Landesregierung, das Landesimmobilienmanagement, die Kulturabteilung und das Landesmuseum Kärnten. „Das Kärnten.Museum beeindruckt als Gesamtkunstwerk aus historischer und zeitgenössischer Architektur in Verbindung mit der Ausstellungsgestaltung. Die BauherrInnenschaft hat im Prozess und in der Mitwirkung ermöglicht, dass das Kärnten.Museum ein einprägsames, gesamtheitliches Raumerlebnis für die BesucherInnen geworden ist“, rühmte die Jury den von Winkler+Ruck Architekten und Ferdinand Certov Architekten durchgeführten Umbau. (APA/red.)

Mehr Infos unter: www.zv-architekten.at

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