Antisemitismus. Die Auswirkungen des Nahost-Konflikts seien auch an den Wiener Schulen zu spüren, sagt Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr. Gestern tagte eine Expertengruppe.
Die Sorge, dass sich angesichts der Lage im Nahen Osten auch in Österreich, speziell in Wien, extremistische Tendenzen unter den Jugendlichen verbreiten könnten, wächst. Am Montag erklärte der Wiener Vizebürgermeister und Stadtrat für Bildung, Jugend und Integration, Christoph Wiederkehr (Neos), die Auswirkungen seien nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in vielen europäischen Städten – auch in Wien – zu spüren: „Wir sehen, dass Konflikte auch unter Schülern ganz aktuell sind, vor allem in der Mittelschule“, sagte er. Gerade bei Gruppen aus migrantisch-muslimisch geprägten Milieus gebe es immer wieder Probleme mit antisemitischen Tendenzen, LGBT-Feindlichkeit oder der Abwertung von Frauen. Das habe es schon zuvor gegeben, würde jetzt aber verstärkt an die Oberfläche kommen.
„Grauenhafte Orte“
Derzeit sei die Gefährdungslage für die die jüdische Community in Wien relativ hoch, aus diesem Grund habe man auch die Sicherheitsvorkehrungen vor jüdischen Schulen oder Kindergärten verstärkt. Konflikte aus den Herkunftsländern dürften aber nicht auf Wiener Boden ausgetragen werden. Das gelte zum einen für Hassparolen gegen Israel im öffentlichen Raum, etwa auf Demos, zum anderen aber auch für digitale Kanäle. „TikTok und Instagram sind grauenhafte Orte zu dieser Zeit“, sagte der Vizebürgermeister.