Mit 8,90 Metern pulverisierte Bob Beamon bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko den Weitsprung-Weltrekord. Welche Bedeutung die Sternstunde des US-Amerikaners bis in die Gegenwart hat.
Nur einen einzigen Sprung hatte Bob Beamon vor exakt 55 Jahren, am 18. Oktober gebraucht, um den Weitsprung für immer zu verändern. Gleich im ersten Versuch des olympischen Finales in Mexiko City landete der schlaksige US-Amerikaner bei 8,90 Metern, womit der damals 22-Jährige den Weltrekord um 55 Zentimeter pulverisierte. Der Deutsche Klaus Beer, 1968 Olympia-Silbermedaillengewinner (8,19 m), sollte über den „Sprung ins 21. Jahrhundert“ später sagen: „Der hatte so eine Höhe und dauerte so lange. Da war mir schon klar, dass das eine Riesen-Weite wird.“
Weil die neue elektronische Weitenmessung versagte, dauerte es fast 20 Minuten, bis das mittels Maßband ermittelte Ergebnis offiziell war. „Ich wollte es nicht wahrhaben, glaubte zu träumen und mich in einer irrealen Welt zu befinden“, erinnerte sich Beamon in einem Interview der „Welt am Sonntag“. „Diesen Sechssekundenfilm habe ich für die Ewigkeit abgespeichert.“