Klassik-Kritik

Kammermusik wie ein Mobile im Mondlicht

Allerliebste Lieder und pianistische Charakterstücke von Fanny Mendelssohn, Schwester von Felix Mendelssohn, waren am Dienstag im Musikverein zu hören.
Allerliebste Lieder und pianistische Charakterstücke von Fanny Mendelssohn, Schwester von Felix Mendelssohn, waren am Dienstag im Musikverein zu hören. via imago-images.de
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Mojca Erdmann und das Jerusalem Chamber Music Festival Ensemble lieferten einen gemischten Mendelssohn-Abend im Musikverein.

Ein bisschen still schien es zuletzt geworden zu sein um die deutsche Sopranistin Mojca Erdmann. Vor zehn Jahren noch schien sie ein unaufhaltsamer Star, mit ihren glasklar, aber verführerisch gesungenen Sophien und Lulus, Paminen und Zerlinen. Sie selbst allerdings ist keineswegs still geworden, was sie am Dienstag im Brahms-Saal des Musikvereins mit Liedern von Felix und Fanny Mendelssohn unter Beweis stellte. Hochdramatisch, brünnhildlich, spitz und voluminös platzte sie in Lieder wie „Leise zieht durch mein Gemüt“; als wolle sie etwas beweisen, was nichts mit den zuweilen zarten Mendelssohnliedern zu tun hat. Oder als wolle sie ein Riesenorchester im großen Opernrund übersingen.

Aber da war nur die Elena Bashkirova am Klavier, und die offerierte mit seelenruhiger Erfahrung (keineswegs jedoch Routine) eine schöne, einfühlsame, und lebendige Begleitung.

War da eine minimale Auflockerung in den drei allerliebsten Liedern von Fanny Mendelssohn in der zweiten Hälfte zu erlauschen? Ein lyrischer Glanz im Gesang der sich redlich mühenden Solistin?

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