Unfall

Bundesheer-Hubschrauber ausgebrannt: Alle Soldaten aus Spital entlassen

Der Hubschrauber kippte um und fing Feuer.
Der Hubschrauber kippte um und fing Feuer.APA / Team Fotokerschi
  • Drucken

Der Augusta Bell 212 ging im Zuge einer Zwischenlandung in Flammen auf. Die Insassen konnten die Maschine rechtzeitig verlassen. Blieb der Hubschrauber beim Start hängen?


Am Donnerstagabend ist in Oberösterreich ein Bundesheer-Hubschrauber im Zuge einer Zwischenlandung verunglückt und ausgebrannt. Die Besatzung konnte die Maschine noch rechtzeitig verlassen, gab das Verteidigungsministeriums bekannt. Die sechs Soldaten wurden ins Krankenhaus gebracht, fünf von ihnen konnten es noch am Donnerstagabend verlassen. Am Freitag ist auch der letzte der sechs Verletzen aus dem Spital entlassen worden.

Der Hubschrauber des Typs Agusta Bell 212 hob laut Verteidigungsministerium zu Übungszwecken kurz vor 19 Uhr in Linz/Hörsching ab und flog in Richtung Wels. Die Besatzung trainierte demnach das Landen im freien Gelände und dürfte laut Heeresangaben im Raum Pramat/Feitzing ohne Probleme gelandet sein. Beim Abflug sei der Hubschrauber vermutlich hängen geblieben und stürzte um. Unmittelbar danach fing die Maschine Feuer.

Wrack wird von Militärpolizisten bewacht

Die sechs Insassen - zwei Piloten (44 und 28 Jahre, beide aus Linz-Land), ein Techniker (35 Jahre, aus Linz) und drei Flugretter (54, 50 und 41 Jahre, aus St. Veit an der Glan, Klagenfurt-Land und Klagenfurt) - konnten sich rechtzeitig aus dem Hubschrauber befreien. Allen beteiligten Soldaten wurde psychologische Unterstützung angeboten, hieß es.

Am Freitag war dann die Flugunfallkommission an Ort und Stelle und begann mit den Untersuchungen. Ein Endbericht werde innerhalb von zwölf Monaten vorgelegt. Bevor die ausgebrannte Maschine abtransportiert werden könne, bedarf es noch der Freigabe der Flugunfallkommission, informierte das Verteidigungsministerium. Da die Absturzstelle in der Nähe eines Brunnen- und Wasserschutzgebietes liegt, könnte durch die Verunreinigung des Bodens ein Abgraben des betroffenen Bereichs nötig werden, was mit der zuständigen Behörde abgeklärt werde.

Der betroffene Hubschrauber hatte vor dem Nachtflug eine Betriebszeit von 6277 Flugstunden. Die letzte Wartung war zwischen 4. und 10. Oktober. Das sogenannte „Midlife-Update“ (MLU) wurde vom April 2015 bis April 2016 in Italien durchgeführt, so wie bei der gesamten Agusta Bell Flotte von 2013 bis 2016, so das Ministerium weiter. Schwerpunkt sei die Anpassung des Cockpits auf moderne Anzeigegeräte gewesen, sowie die Sicherheit und die weitere Einsatzfähigkeit des Systems zu gewährleisten. Durch das MLU wurde die Nutzungsdauer bei diesem Hubschrauber um 25 Jahre verlängert. Bei diesem Hubschrauber wäre damit eine Nutzungsdauer bis 2041 möglich gewesen. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.