Bei Lungenkrankheiten zeigen die Betroffenen je nach Geschlecht sehr unterschiedliche Symptome. Nicht immer weiß man, warum das so ist.
Einige geschlechtsspezifische Fakten sind in der Medizin bereits offensichtlich: „Auch bei gleicher Körpergröße sind die Lungen und Atemwege von Frauen kleiner als bei Männern“, sagt die Pneumologin und Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie Judith Löffler-Ragg von der Med-Uni Innsbruck. Eine Rolle spielt das bei Extremsportarten. Doch aus medizinischer Sicht relevanter ist dies beispielsweise für die intensivmedizinische Behandlung, bei der die Beatmungsvolumina entsprechend angepasst werden müssen.
Bei Lungenkrankheiten sind die Symptome bei Frauen häufig nicht Atemnot, Husten oder Auswurf, sondern allgemeine Müdigkeit und depressive Anzeichen. Das hat auch die Pandemie bestätigt. „Während an Covid erkrankte Männer häufiger an schwerer Viruspneumonie litten und eine intensivmedizinische Behandlung benötigten als Frauen, sehen wir jetzt, dass Frauen öfter an Long Covid leiden“, erklärt Löffler-Ragg, die auch die Abteilung für Pneumologie am Landeskrankenhaus Hochzirl leitet.