Italien

Julian Assange soll Ehrenbürger von Rom werden

Weil er vertrauliche US-Militärunterlagen veröffentlicht hat, wird Julian Assange in den USA gesucht. Dort drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Weil er vertrauliche US-Militärunterlagen veröffentlicht hat, wird Julian Assange in den USA gesucht. Dort drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.Reuters / Peter Nicholls
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Der Wikileaks-Gründer sei ein „Symbol für die freie Meinungsäußerung“. Seit 2019 sitzt der 52-Jährige in London im Gefängnis.

Rom wird dem inhaftierten WikiLeaks-Gründer Julian Assange die Ehrenbürgerschaft verliehen. Dies wurde vom römischen Gemeinderat beschlossen. Der Antrag, Assange zum Bürger der Ewigen Stadt zu machen, wurde von Ex-Bürgermeisterin Virginia Raggi, die der linksgerichteten Fünf-Sterne-Bewegung angehört, eingereicht. Er wurde mit 22 von 34 Stimmen angenommen.

„Assange ist ein Symbol für die freie Meinungsäußerung, die für jede echte Demokratie unerlässlich ist“, sagte Raggi, die von 2016 bis 2021 Roms Bürgermeisterin war. Andere italienische Städte haben ähnliche Schritte unternommen. Die norditalienische Stadt Reggio Emilia hat Assange im vergangenen Monat die Staatsbürgerschaft verliehen, und Neapel wird in Kürze folgen.

Seit 2019 in Londoner Gefängnis

Der 52-jährige Assange sitzt seit 2019 im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh und wird in den USA wegen der Veröffentlichung vertraulicher US-Militärunterlagen und diplomatischer Kabel im Jahr 2010 gesucht. Bei einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten droht Assange eine Haftstrafe von bis zu 175 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Seine Unterstützer sehen in Assanges „Verfolgung“ einen politisch motivierten Angriff auf den Journalismus und die Meinungsfreiheit. Washington behauptet, die Veröffentlichung der geheimen Dokumente hätten Menschenleben in Gefahr gebracht.

Im vergangenen Juli fand im Vatikan ein Treffen zwischen Papst Franziskus und Assanges Frau Stella, die sich für die Freilassung ihres Mannes einsetzt, sowie mit ihren beiden Kindern statt. (APA)

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