Klima: Wandel

Warum der steigende Ölpreis dem Klima schadet

Nicht nur der Gaza-Krieg treibt den Ölpreis. Auch andere Konflikte in der Region (im Bild Syrien) stören die Ölversorgung.
Nicht nur der Gaza-Krieg treibt den Ölpreis. Auch andere Konflikte in der Region (im Bild Syrien) stören die Ölversorgung. APA/AFP/Delil Souleiman
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Der blutige Konflikt zwischen Israel und Gaza treibt die globalen Erdölpreise nach oben. Rein nach der ökonomischen Lehre sollten das eigentlich gute Nachrichten für das Klima sein. Aber das sind sie nicht.

Wie man es macht, ist es falsch. Da erklären Ökonomen jahrelang das viel zu billige Erdöl zum großen Feind der grünen Wende, weil es die Konsumenten davon abhalte, sich nach sauberen Alternativen umzuschauen. Dann steigen die Preise für Öl und Gas endlich – und schon wieder scheint das Klima der Verlierer zu sein. Jüngstes Beispiel ist der Gaza-Krieg, der seit dem Angriff der palästinensischen Hamas am 7. Oktober auf Israel tobt. Israel selbst ist als Ölproduzent zwar eine kleine Nummer, aber die Sorge, dass sich der Konflikt auf den gesamten Nahen Osten ausweiten könnte – eine Region, die immerhin jedes dritte Fass Öl weltweit liefert – treibt den Preis nun seit zwei Wochen in Richtung der 100-Dollar-Marke.

Doch anders als es die ökonomische Theorie verspricht, laufen die Menschen deshalb nicht in Scharen los, um sich mit Elektroautos und Wärmepumpen einzudecken. Die Investitionen in erneuerbare Energien wachsen zwar, aber der Umstieg ist nicht billig und vor allem mit hohen Anfangskosten verbunden, weshalb viele lieber ihre Dieselautos und Gasheizungen behalten. Klettern nun aber die Kosten für diese fossilen Energieträger, ist das meist ein Weckruf für Politiker, die dann hektisch versuchen, sich eine mögliche Wiederwahl nicht wegen teurer Spritpreise selbst zu verbauen. „Hohe Ölpreise scheinen in den Ländern unüberwindbare Hürden für die Klimapolitik aufzubauen“, sagt der Ökonom Adnan Mazarei vom Peterson Institute for International Economics. Und das ist brandgefährlich.

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