Ideologie

Wieso konservative Parteien eine Zukunft haben

Zwei konservative Ex-Bundeskanzler: Sebastian Kurz und Wolfgang Schüssel.
Zwei konservative Ex-Bundeskanzler: Sebastian Kurz und Wolfgang Schüssel. GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk
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Warum es auch in dreißig, vierzig Jahren noch konservative Parteien geben wird? Weil sie dem menschlichen Bedürfnis nach schmerzloser Veränderung Rechnung tragen.

Mit dem Konservativismus verhält es sich wie mit dem Kapitalismus. Er ist anpassungsfähig. Und hat daher überlebt. Es wird vermutlich auch in dreißig, vierzig Jahren noch konservative Parteien geben – so, wie es in der Vergangenheit auch immer welche gegeben hat. Nur werden sie eben anders aussehen als heute und vor allem als gestern und vorgestern.

Das Wesen des politischen Konservativismus lässt sich vereinfacht so skizzieren: Man ist einmal dagegen. Gegen neue Erscheinungen und Entwicklungen. Vor allem im gesellschaftspolitischen Bereich, weniger im wirtschafts-, finanz- oder sicherheitspolitischen. Dann folgt die Phase der Überprüfung, bevor die normative Kraft des Faktischen zuschlägt. Was Bestand haben könnte, wird in den Kanon der Konservativen aufgenommen.

Ein Beispiel: der Klimawandel. Lang ein Thema der Linken, der Grünen. Konservative hielten dies zuerst für übertrieben, für aufgebauscht, für nicht der Rede wert. Wenn dann allerdings der Bauer, ein Paradevertreter des Konservativismus, bemerkt, dass sich im Pflanzenreich doch anhaltende Veränderungen auftun, oder Unternehmer, die vom Wintertourismus leben, bemerken, dass einfach immer weniger Schnee fällt, dann findet ein Umdenken statt. Man kann die Ansichten der Linken, der Grünen, zu diesem Thema zwar noch immer übertrieben finden, aber an sich ist es verinnerlicht.

Zuerst einmal dagegen

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