Sturm der Stufe 5

„Extrem gefährlich“: Hurrikan „Otis“ erreicht Acapulco

Vorbereitungen auf Eintreffen von „Otis“ in Acapulco.
Vorbereitungen auf Eintreffen von „Otis“ in Acapulco.Reuters / Javier Verdin
  • Drucken

„Otis“ dürfte den Vorhersagen zufolge weiter an Kraft gewinnen. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde trifft er in Mexiko auf Land. Die Behörden befürchten „katastrophale“ Schäden.

Der Pazifiksturm „Otis“ ist als Hurrikan der höchsten Stufe 5 nahe dem berühmten Badeort Acapulco auf Mexikos Südwestküste getroffen. Wie das US-Hurrikanzentrum in Miami (NHC) und der mexikanische Wetterdienst in der Nacht auf Mittwoch mitteilten, erreichte der Sturm anhaltende Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern. „Katastrophale“ Schäden werden befürchtet.

Innerhalb von nur etwa zwölf Stunden hatte sich „Otis“ von einem Tropensturm zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Der mexikanische Zivilschutz meldete im Bundesstaat Guerrero, in dem auch Acapulco liegt, Stromausfälle als Folge des Sturms. Er rief die dortigen Bewohner auf, Schutz zu suchen und sich von Fenstern fernzuhalten, da diese bersten könnten. Um die Akkus der Mobiltelefone zu schonen, sollte die Menschen besser die Nachrichten auf Batterie-Radios verfolgen. Zudem warnten die Behörden vor sehr heftigem Regen und bis zu zehn Meter hohen Wellen auf dem Meer.

Örtliche Medien berichteten von Überschwemmungen in Küstengegenden, abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen. Über weitere Auswirkungen an Land wurde zunächst nichts bekannt. Als „Otis“ auf die Küste traf, war es in Mexiko noch Nacht.

Reuters / Javier Verdin

Laut NHC hat der Hurrikan das Potenzial, „katastrophale“ Schäden anzurichten. Bei heftigem und andauerndem Regen kommt es im Süden von Mexiko häufig zu Erdrutschen und Überschwemmungen, die Todesopfer und erhebliche Schäden verursachen können.

Ein Badeort im Würgegriff der Drogengewalt

Acapulco, rund vier Autostunden südlich von Mexiko-Stadt, ist einer der bekanntesten und traditionsreichsten mexikanischen Badeorte. Er hat aber in den vergangenen Jahren stark unter der Gewalt der Drogenkartelle gelitten. Beim Hurrikan „Pauline“ (auch als „Paulina“ bekannt) im Oktober 1997 ertranken in Acapulco Hunderte Menschen in den Regenfluten.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Von einem Hurrikan spricht man ab einer Windgeschwindigkeit von 119 Kilometern pro Stunde. Die Hurrikan-Saison beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie endet in beiden Regionen am 30. November.

Der Hurrikan auf einem Satellitenbild.
Der Hurrikan auf einem Satellitenbild. APA / AFP / -

Kategorie 5: Mehr als 251 km/h

Die Stärke von Hurrikans wird nach einer von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala bemessen: Ein Hurrikan der Kategorie 1 erreicht bis 153 Kilometern pro Stunde. Stufe 2 gilt bis Tempo 177, Stufe 3 bis 208 und Stufe 4 bis 251. Verheerende Schäden drohen bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 251 Kilometern pro Stunde rotiert. Oft gewinnen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. (APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.