Interview

Herwig Straka: „Die Saudis sollen nicht glauben, dass sie den Tennissport neu erfinden können“

Herwig Straka vernimmt die Bedürfnisse aus der Wüste. „Die Saudis wollen mit Sicherheit etwas Großes.“
Herwig Straka vernimmt die Bedürfnisse aus der Wüste. „Die Saudis wollen mit Sicherheit etwas Großes.“Caio Kauffmann
  • Drucken
  • Kommentieren

Herwig Straka, Turnierdirektor der Erste Bank Open und als Mitglied im Board of Directors Entscheidungsträger bei der ATP, spricht im „Presse“-Interview über die Notwendigkeit einer neuen Arena für Wien, die Krise von Dominic Thiem und die bedrohliche Tennisoffensive Saudiarabiens.

Das Feld bei den Erste Bank Open mit fünf Spielern aus den Top Ten ist außergewöhnlich. Es braucht nicht einmal Novak Djokovic oder Carlos Alcaraz, um die Stadthalle zu füllen. War die jahrelange Sorge, das Fehlen der „Big 3“ Djokovic, Nadal und Federer könnte den Tennissport in die Krise stürzen, unberechtigt?

Herwig Straka: Die ATP hat diese Gefahr rechtzeitig erkannt und gegengesteuert, etwa mit der „Next Gen“-Kampagne der besten Spieler unter 21. Man hat die Jungen wie Tsitsipas, Alcaraz oder Sinner schon als Teenager promotet. Früher waren es drei Spieler, auf das sich alles reduziert hat. Heute gibt es so viele bekannte Namen wie noch nie, auch dank Netflix mit seiner Serie „Break Point“. Das alles hat den Tennissport nochmals auf eine andere Stufe gehoben.

Auch Dominic Thiem interessiert immer noch, Anspruch und Ergebnisse klaffen aber meilenweit auseinander. Wie beurteilen Sie als sein Ex-Manager Thiems Entwicklung?

Dieser ganze Prozess ist für ihn sehr mühsam geworden. Wenn du jeden Tag alles gibst, die Erfolge sich aber nicht einstellen, ist das zäh. Das ist, als würde man viel für eine Schularbeit lernen und nur einen Vierer schreiben. Ihm fehlt die Bestätigung in Form von Siegen. Er hat diese Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit in seinem Spiel verloren. Jetzt ist alles ein Zwang, ein Kampf, ein Müssen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.