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Italienische Regierung will Ferienwohnungen stärker besteuern

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Die Steuer auf Mieteinkünfte soll von 21 auf 26 Prozent steigen.

Die italienische Regierung will Ferienwohnungen künftig stärker besteuern. Konkret sollen Personen, die mehr als eine Ferienwohnung besitzen und zur Vermietung freigeben, mehr Steuern zahlen. Für sie soll die Steuer auf Mieteinkünfte von 21 auf 26 Prozent steigen, wenn die Ferienwohnung länger als 30 Tage im Jahr vermietet wird, so der Plan des Kabinetts.

Die Regierung in Rom hofft damit, die Zahl der Wohnungen zu erhöhen, die mit Langzeitverträgen angeboten werden. In den vergangenen Jahren sind Wohnungen mit langfristigen Mietverträgen knapp geworden, weil Immobilieneigentümer ihre Apartments lieber Touristen als Ferienwohnungen zur Verfügung stellen. Damit entsteht auch viel Konkurrenz für Hotels, da Touristen immer öfters auf die billigeren Ferienwohnungen zurückgreifen. Dies soll sich jetzt laut der Regierung ändern.

Wohnungsmangel in Großstädten

„Die Erhöhung des Pauschalsteuersatzes für kurzfristige Vermietungen von 21 auf 26 Prozent kommt Familien und Studierenden zugute, da insbesondere in den Großstädten derzeit ein großer Wohnungsmangel herrscht“, so Staatssekretär Giovanbattista Fazzolari, Mitglied der Regierungspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens). Zuletzt ist es in Italien wiederholt zu Protesten von Studierenden wegen der hohen Zimmerpreise in den Großstädten und dem Mangel an Studentenheimen gekommen.

Die Erhöhung des Steuerdrucks auf Ferienwohnungen ist eine der Maßnahmen, die die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni im Rahmen des Haushaltsgesetzes für 2024 unter Dach und Fach bringen will. Vorgesehen ist auch, dass jeder Privatvermieter eine Identifikationsnummer erhält, die in eine nationale Datenbank für touristische Unterkünfte aufgenommen werden soll. Der Code, der von den Regionen vergeben wird, muss sowohl auf den entsprechenden Webseiten als auch am Eingang der Ferienwohnungen sichtbar sein. Wer diesen Code nicht vorweisen kann, muss mit Strafen von bis zu 5.000 Euro rechnen.

Mit den neuen Regeln will die Regierung auch die Hotels unterstützen, die unter der zunehmenden Konkurrenz von Wohnungsplattformen wie Airbnb leiden. Im vergangenen Jahr hätten Ferienwohnungen einen direkten Umsatz von 11 Milliarden Euro generiert, mit den Zulieferern miteingerechnet seien es 44 Milliarden Euro gewesen, hieß es seitens der Regierung. (APA)

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