Pink Tax

Warum Frauen mehr bezahlen müssen

Frauen zahlen häufig drauf.
Frauen zahlen häufig drauf. NurPhoto
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Produkte für Frauen sind oftmals noch immer teurer als gleichwertige für Männer. Was es mit „Gender Pricing“ auf sich hat.

Eine eigene Steuer für Frauen gibt es offiziell zwar nicht, doch wenn man genau hinsieht, wie oft Frauen „draufzahlen“, dann ist der Begriff „Pink Tax“, also rosa Steuer, nicht weit hergeholt. So kostet der rosafarbene Rasierer für Frauen mehr als jener für Herren, beim Friseur wird trotz gleicher Haarlänge den weiblichen Kunden oftmals mehr verrechnet und selbst die Preise für die Reinigung von Blusen im Gegensatz zum Männerhemd sind wesentlichen teurer.

Das Phänomen wird auch „Gender Pricing“ genannt und es ist längst bekannt. Schon 1994 hat eine kalifornische Studie knapp 800 Produkte verglichen und ist dabei zum Schluss gekommen, dass Frauen etwa 1300 Dollar mehr wie Männer für gleichwertige Produkte zahlen. Der einzige Unterschied lässt sich oftmals nur im Produktdesign finden.

Leichte Besserung

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat 2019 Kosmetik- und Hygieneprodukte unter die Lupe genommen, jeweils 14 für Frauen und 14 für Männer. Dabei gab es teilweise große Preisunterschiede: Bei Rasierschau 14 bis 109 Prozent, bei Parfums 25 bis 57 Prozent und bei Rasierern etwa 17 bis 38 Prozent. Eine stichprobenartige Untersuchung Anfang 2023 hat dann erstmals eine Besserung gezeigt. Einwegrasierer kosten mittlerweile für Männer und Frauen gleich viel, ebenso wie Rasiergels. Bei Rasierschau jedoch zahlen Frauen noch immer 80 Prozent mehr, auch bei Parfums gibt es nach wie vor große Unterschiede.

Für Frauen ist es oft schwer, die Preise zu vergleichen, da in vielen Drogerie- und Supermärkten die Produkte für Frauen und Männer nicht im selben Regal stehen. Außerdem werden mit unterschiedlichen Produktdesigns und Füllmengen die Preisunterschiede kaschiert. Die Pink Tax zielt auf das weibliche Kaufverhalten ab, da Frauen oftmals bereit sind, mehr in ihr Äußeres zu investieren. Der Markt verlangt also dort die höheren Preise, wo sie auch bezahlt werden. Auch Männer müssen übrigens in einigen Fällen tiefer in die Tasche greifen. Etwa bei Clubeintritten oder bei Gebühren für Datingportalen. (cg)

>>> „Verbaucherzentrale Hamburg“

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