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Zeremonienhalle: Zerstört im Novemberpogrom 1938

Die Zeremonienhalle am Zentralfriedhof am Mittwoch, 01. November 2023
Die Zeremonienhalle am Zentralfriedhof am Mittwoch, 01. November 2023APA / Georg Hochmuth
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Die Zeremonienhalle des Jüdischen Friedhofs wurde von den Nationalsozialisten 1938 fast vollständig zerstört. 1967 wurde sie wieder hergestellt.

Die Zeremonienhalle des Neuen Jüdischen Friedhofs am Wiener Zentralfriedhof wurde bereits einmal zerstört. 1938 fiel das von Architekt Ignaz Nathan Reiser errichtete und 1928 eröffnete Gebäude dem Novemberpogrom der Nationalsozialisten zum Opfer. Es wurde fast gänzlich zerstört.

Nach dem Ende der NS-Herrschaft gab es zunächst Überlegungen, daraus eine Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus zu machen. Das Vorhaben wurde allerdings nicht realisiert. Stattdessen wurde beschlossen, das Gebäude wieder neu aufzubauen. Und so wurde die Zeremonienhalle am 17. Dezember 1967 wieder eröffnet – nachdem sie von Architekt Robert Kanfer nach den ursprünglichen Plänen wieder hergestellt worden war.

Die Zeremonienhalle beim Tor 4 gehört zum Neuen Jüdischen Friedhof am Zentralfriedhof – er ist seit 1916 in Betrieb, rund 60.000 Menschen wurden bis jetzt dort bestattet. Der Friedhof, der von der Israelitischen Kultusgemeinde betreut wird, wurde geschaffen, weil der Alte Jüdische Friedhof am Zentralfriedhof an seine Grenzen gestoßen war.

Der Alte Jüdische Friedhof

Den alten jüdischen Teil findet man am Tor 1, rund 80.000 Menschen wurden dort beigesetzt. Weil hier kein Betrieb mehr herrscht, ist der Alte Jüdische Friedhof ein besonders ruhiger Teil, in dem Pflanzen wuchern und Tiere wie Rehe oder Hasen ein Refugium finden. (eko)

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