Ausstellung

Territorialkampf in der Albertina: Katharina Grosse lässt die Farben wuchern

Über Folien - und darüber hinaus - trug Katharina Grosse in der Albertina mit einem Sprühsystem ihre Farben auf.
Über Folien - und darüber hinaus - trug Katharina Grosse in der Albertina mit einem Sprühsystem ihre Farben auf.Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2023 / Sandro E. E. Zanzinger Photographie 
  • Drucken

Die deutsche Malerin Katharina Grosse ist für ihre expansiven Farbwelten bekannt. Jetzt überzog sie mit diesen die Pfeilerhalle in der Albertina: Vor Leinwandrändern machen ihre Farben nicht Halt.

Unsere Welt ist voller Farben. Sie können uns beruhigen, uns warnen, uns leiten – oder überwältigen. Genau das passiert gerade in der Pfeilerhalle in der Albertina. Denn hier hat Katharina Grosse den Raum in ein begehbares Bild verwandelt. Die 1971 geborene deutsche Malerin ist bekannt für ihre expansiven Farbwelten: Im Hamburger Bahnhof in Berlin vor drei Jahren ließ sie diese weit über die Ausstellungshalle in den Außenraum reichen; in Philadelphia überzog sie das Gelände neben Bahngleisen mit Farbe; am Rockaway Beach ein Strandhaus. Ein gemaltes Bild, sagte sie einmal, könne überall landen.

Auch in der Albertina nimmt sie den gesamten Raum in Beschlag, wagt aber ein neues Experiment: Die Farbe ist nicht quer durch den Raum direkt aufgetragen. Stattdessen ließ sie die Wände mit einer Plastikfolie überziehen, die an den Enden zusammengeknubbelt herunterhängt. Das bricht die Erhabenheit des historischen Raums, entmachtet die Säulen und erzeugt eine beiläufige Atmosphäre, als befände sich die Halle im Stadium des Übergangs. Damit öffnet Katharina Grosse den Raum für ihre Malerei.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.