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FTX-Gründer Bankman-Fried in Betrugsprozess verurteilt

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried verlässt ein Gerichtsgebäude in New York City (Archivbild)
FTX-Gründer Sam Bankman-Fried verlässt ein Gerichtsgebäude in New York City (Archivbild)APA / AFP / Timothy A. Clary
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Der unter anderem wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagte Sam Bankman-Fried ist von einem New Yorker Gericht für schuldig befunden worden - in allen sieben Anklagepunkten. Dem einstigen als Finanz-Genie gefeierten Krypto-Star drohen Jahrzehnte in Haft.

Der ehemalige Kryptowährungs-Unternehmer Sam Bankman-Fried ist in einem Betrugsprozess verurteilt worden. Geschworene in New York sprachen ihn in sieben Anklagepunkten schuldig, wie US-Medien am Donnerstag (Ortszeit) aus dem Gerichtssaal berichteten. Über das Strafmaß wird später entschieden. Bankman-Fried drohen Jahrzehnte in Haft - im ärgsten Fall könnten es mehr als 100 Jahre Gefängnis werden.

Die Geschworenen brauchten nur rund fünf Stunden für ihre Entscheidung, nachdem zuvor Anklage und Verteidigung ihre Schlussplädoyers beendet hatten. Der einstige Star-Unternehmer hatte selbst im Prozess ausgesagt, dabei nach Einschätzung von Beobachtern aber keine überzeugende Figur gemacht.

Spektakulärer Zusammenbruch

Bankman-Fried wurde weltweit bekannt als Gründer der Kryptowährungs-Börse FTX, die vor einem Jahr spektakulär zusammenbrach. Die US-Justiz wirft dem 31-Jährigen vor, 14 Milliarden US-Dollar (rund 13,1 Mrd. Euro) aus dem Vermögen von FTX-Kunden ohne deren Wissen abgezweigt zu haben, um unter anderem riskante Geschäfte seines Hedge-Fonds Alameda Research zu finanzieren. Als diese Geschäfte schiefgingen, wurde auch FTX in den Strudel gerissen. Der Anklage zufolge soll Bankman-Fried dafür gesorgt haben, dass Alameda sich Geld von FTX leihen konnte, ohne die üblichen Sicherheiten zu hinterlegen. Er selbst schob die Verantwortung vor Gericht von sich und verwies auf Entscheidungen anderer.

Bankman-Fried war in dem Prozess von früheren engen Mitstreitern wie Alameda-Chefin Caroline Ellison schwer belastet worden. Er selbst sagte vor Gericht, er habe die finanzielle Lage seiner Unternehmen nur teilweise verstanden. Er sei „sehr überrascht“ vom Ausmaß der Probleme gewesen, als er im Oktober 2022 erfahren habe, dass Alameda Research bei FTX rund acht Milliarden Dollar Schulden habe.

FTX war vor dem Kollaps einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Im Dezember wurde Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen. Dort hatte FTX den Hauptsitz. (APA/dpa)

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