Interview

„Schwellenländeraktien sind günstig bewertet“

Historisch gesehen wurde das Wirtschaftswachstum von Staatsausgaben angetrieben.
Historisch gesehen wurde das Wirtschaftswachstum von Staatsausgaben angetrieben.Clemens Fabry
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Die Perspektiven sind vor allem in Asien aussichtsreich. Hiren Dasani von Goldman Sachs Asset Management zeigt auf, wie Anleger Chancen nutzen können und wo die Risiken liegen.

Die geopolitischen Krisen haben sich Anfang Oktober durch den Angriff auf Israel deutlich verschärft. Die Folgen sind an den Börsen weltweit sichtbar: Sie reagierten mit Verlusten. Ob vor allem die Schwellenländermärkte verstärkte Rückschläge verzeichnen werden, hänge von einigen Faktoren ab, betont Hiren Dasani, Co-Leiter für globale Schwellenländeraktien bei dem US-Vermögensverwalter Goldman Sachs Asset Management (GSAM). Dasani erklärt auch, weshalb vor allem Asien derzeit die höchsten Wachstumschancen innerhalb der Emerging Markets eingeräumt wird und Chinas Reformen am Immobilienmarkt zu greifen beginnen.

Herr Dasani, die geopolitische Lage hat sich seit dem Angriff auf Israel dramatisch verschlechtert. In einer ersten Reaktion verloren vor allem die Börsen in der Region kräftig an Wert. Befürchten Sie eine Ausweitung auf andere Emerging Markets?

Eine weitere Eskalation der Situation im Nahen Osten würde sich klarerweise negativ auf die globalen Aktienmärkte, somit auch auf die Schwellenländerbörsen auswirken, insbesondere, wenn dies zu einer Unterbrechung der Lieferketten und einem daraus resultierenden Anstieg der Ölpreise führen würde.

In seinem jüngsten Bericht vom Oktober sieht der Internationale Währungsfonds im Nahostkonflikt eine weitere Belastung für die Weltwirtschaft. Wie könnten sich 2024 insbesondere die Schwellenländer entwickeln?

Unser Team im Global-Investment-Research-Bereich (GIR) rechnet derzeit mit einem BIP-Wachstum von 3,9 Prozent in den Schwellenländern. Am schwächsten dürfte der Zuwachs mit geschätzten 1,6 Prozent in Lateinamerika ausfallen, am höchsten in Asien (ex Japan), wo das BIP im kommenden Jahr um gut 4,6 Prozent wachsen dürfte.

Was steckt hinter der Zuversicht für Asiens Wachstum (ex Japan)?

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