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Schuldirektor warnt vor Antisemitismus: „Politik muss ernstnehmen, worauf wir zusteuern“

An den Schulen ist Antisemitismus zunehmend Thema
An den Schulen ist Antisemitismus zunehmend ThemaClemens Fabry
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Zum Ausbruch des Krieges sei es überraschend ruhig gewesen, aber im Laufe der Tage habe sich dann gezeigt, dass es „eine klar Juden- und Israel-feindliche Haltung bei den Kindern gibt“, sagt Christian Klar.

An Österreichs Schulen wird angesichts des Nahostkonflikts Antisemitismus zunehmend öffentlich ausgetragen. Das bestätigte auch Christian Klar, Direktor einer Mittelschule in Floridsdorf und dort auch Bildungssprecher der ÖVP im „Ö1-Morgenjournal“. Die Grundhaltung hätten die Kinder immer schon gehabt, „das war etwa bei Charlie Hebdo erkennbar“, sagt Klar. Nur: „Jetzt ist es mit dem Nahost Konflikt ganz stark aufgebrandet.“

Zum Ausbruch des Krieges sei es überraschend ruhig gewesen, aber im Laufe der Tage habe sich dann gezeigt, dass es „eine klar Juden- und Israel-feindliche Haltung bei den Kindern gibt“, sagte Klar. Er habe in einigen Klassen mit den Schülern darüber gesprochen, denkt aber nicht, „bis ins Innerste durchgedrungen“ zu sein. Denn: „Wenn man sehr tief drinnen ist in einer Haltung wird es nicht so sein, dass man sich da verändert.“ In Österreich gebe es aber auch das Verbotsgesetz, zog der Direktor einen Vergleich. Auch darin werde eine bestimmte Haltung streng verboten, „die man im Inneren nicht verhindern kann aber die öffentlichen Zeichen, Symbole und Slogans“.

Maßnahmen, wie etwa von der Regierung beabsichtigten Toleranz-Workshops an den Schulen seien wichtig, aber: „Wir brauchen ganz klare Regeln und Möglichkeiten zu sanktionieren, wenn sie nicht eingehalten werden“, fordert der Direktor. Sein Wunsch sei es, dass von der Politik ernst genommen würde, „auf was wir hier zu steuern“. Denn, so zitiert Klar Karl Popper: „Wer die tolerante Welt erhalten möchte, muss intolerant gegenüber den Intoleranten sein.“ (red.)

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