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Frauen vor und während der Geburt begleiten: Die Rolle einer Doula

Angelika Rodler arbeitet seit den frühen 90ern als Doula und bildet andere Kolleginnen in Österreich aus.
Angelika Rodler arbeitet seit den frühen 90ern als Doula und bildet andere Kolleginnen in Österreich aus. Jana Madzigon
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Doulas wollen Frauen kontinuierlich während der Geburt begleiten. Sie sehen sich als Geburtskulturschaffende. Zum medizinischen Team gehören sie nicht.

Mit Händchen halten hat es begonnen. Und gut zu­reden. Als Angelika Rodler vor Jahrzehnten ihre Schwägerin in den Kreißsaal begleitet hatte, wusste sie nicht, was eine Doula ist. Sie arbeitete in einem Eltern-Kind-Zentrum in Graz, hatte bereits zwei ihrer fünf Kinder geboren. Nach ihrer Schwägerin meldeten sich andere Schwangere, die nicht allein ins Krankenhaus wollten. Väter waren auf den Geburtsstationen zu der Zeit zwar schon erlaubt, aber noch nicht häufig anzutreffen. Dann las die heute 54-Jährige zum ersten Mal über „Dona“, die „Doulas of North America“, und verstand, dass ihr Hilfsdienst einen Namen hatte.

Die moderne Doula-Bewegung war das Zufallsprodukt einer Bonding-Studie aus den 1980ern der Wissenschaftler John Kennell und Phyllis Klaus. Sie fanden heraus, dass Gebärende, die in allen Geburtsphasen positiv und kontinuierlich begleitet wurden, eine kürzere Geburtsdauer, geringere Interventionsrate – im Versuch verringerte sich die Sectio-Rate sogar um 50 Prozent –, und eine höhere Zufriedenheit mit der Geburtserfahrung hatten. Auf aktuelle medizinische Standards lassen sich die Zahlen nicht mehr umlegen, außerdem hat der Beruf der Hebamme in den USA eine andere, geringere Verbreitung.

Geburtskulturschaffende

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