Musikpreis

Grammy-Nominierungen: Junge Frauen, „Barbie“ und eine Zweijährige lassen Männer hinter sich

SZA durfte sich schon letztes Jahr über eine Auzeichnung freuen, hier zusammen mit Doja Cat.
SZA durfte sich schon letztes Jahr über eine Auzeichnung freuen, hier zusammen mit Doja Cat. REUTERS/Mario Anzuoni
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Die US-amerikanische Sängerin SZA gilt mit neun Nominierungen als Favoritin, der „Barbie“-Soundtrack verzeichnet insgesamt elf Nominierungen in sieben Kategorien. Auch nominiert: die Indie-Rock-Band boygenius, Olivia Rodrigo, Taylor Swift und Billie Eilish. Nur ein einziger Mann hat Gewinnchancen.

Mit neun Nominierungen für ihr erfolgsträchtiges Album „SOS“ (zehn Wochen führte es die Billboard-Charts an) und ihren Song „Kill Bill“ verbucht die R&B-Sängerin SZA mehr als jede andere Künstlerin in diesem Jahr – und sowieso mehr als jeder andere Künstler. Heuer sind es junge Frauen, die die Nominierungslisten des wohl bekanntesten Musikpreises dominieren, in der prestigeträchtigen Kategorie „Album des Jahres“ ist Sänger Jon Batiste der einzige Mann mit Gewinnchancen. Sein Album „World Music Radio“ war alles andere als ein Hit, wohl aber eine hochkonzeptionelle Mischung aus globalem Pop, die wohl zumindest die Jury begeistern dürfte.

Noch reicher an Nominierungen als Singer-Songwriterin SZA ist „Barbie“. Der Soundtrack zum Film, für den mit diversen Künstlerinnen gearbeitet wurde, etwa Nicki Minaj, Billie Eilish und Dua Lipa, erhielt insgesamt elf Nominierungen in sieben Kategorien. In der Kategorie „Best Song Written für Visual Media“, zu Deutsch der besten Song, geschrieben für visuelle Medien, sind vier von fünf Plätzen mit „Barbie“-Titeln belegt. Billie Eilish, die Grammy-Abräumerin von 2020, bekam alleine fünf Nominierungen für ihren Hit „What was I Made For“ und hat damit auch Chancen auf den Titel „Song des Jahres“. Auch ist sie für ihre Single „Never Felt So Alone“ mit Labrinth nominiert.

Die üblichen Verdächtigen

Wenig überraschend ist auch Sängerin Taylor Swift vorne mit dabei. Sie löste erst kürzlich mit ihrer weltweiten „Eras Tour“ einen Riesenhype aus. Ihr Album „Midnights“, das sie letztes Jahr zwischen einer Reihe von neu aufgenommen alten Hits veröffentlicht hat, ist für das „Album des Jahres“ nominiert, antreten wird sie neben SZA auch gegen Olivia Rodrigo, die für ihr Album „Guts“ nominiert ist. Beide – Rodrigo und Swift – werden auch mit ihren Songs „Vampire“ und „Anti-Hero“ für die beste Platte und den besten Song ins Rennen gehen und sich dort ebenso mit SZA konfrontiert sehen. Auch Miley Cyrus ist mit ihrem von Disco inspirierten Hit „Flowers“ nominiert, „Endless Summer Vacation“ für das beste Album.

Boygenius, das Projekt dreier führender Indie-Rock-Musikerinnen – Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus – konkurriert mit dem Titel „Not Strong Enough“ um die beste Platte des Jahres, „The Record“ wiederum um das beste Album. Insgesamt konnte die Band sechs Nominierungen verbuchen, genau wie Swift, Rodrigo und Cyrus. Favoritin der Kategorie beste neue Künstlerin ist Victoria Monét. Die R&B-Sängerin und Songschreiberin ist sogar sieben Mal nominiert.

Zweijährige mit Gewinnchancen

Auch nominiert: Monéts Tochter Hazel. Mit zwei Jahren ist sie die wohl jüngste Person, die jemals bei den Grammy Awards nominiert wurde. Tatsächlich könnte das kleine Mädchen eine Auszeichnung in der Kategorie „Best Traditional R&B-Performance“ bekommen, für ihr Mittun in dem Song ihrer Mutter. Gemeinsam mit Earth, Wind & Fire hat diese den Song „Hollywood“ aufgenommen, gegen Ende ist das Brabbeln und Lachen von Hazel zu hören. Ob es sich dabei um eine herausragende Performance handelt ist zwar fragwürdig, ansteckend ist ihr Lachen aber allemal.

Die jüngste Grammy-Gewinnerin jemals ist bis dato Leah Peasall. Mit acht Jahren wurde sie in der Kategorie „Album des Jahres“ ausgezeichnet, für den Soundtrack zum Film „O Brother, Where Art Thou?“. Auch Beyoncés Tochter Blue Ivy Carter, mittlerweile elf Jahre alt, wurde 2021 zusammen mit ihrer Mutter für das Musikvideo von „Brown Skin Girl“ ausgezeichnet. Wer kommendes Jahr einen oder mehrere Grammys mit nach Hause nehmen darf, entscheidet sich am 4. Februar 2024 in Los Angeles. (evdin)

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