Pizzicato

Gerechte Strafe für den Brexit

Nigel Farage, der „Mister Brexit“, muss im Dschnungelcamp seine Sünden ausbaden. Wer es nicht gut mit ihm meint, lässt ihn büßen.

An B- und C-Promis, an „Has-Beens“, die einmal wichtig waren – und sei es nur als „One-Hit-Wonder“ –, besteht kein Mangel in Großbritannien. Das Reservoir ist groß, aus dem die Macher von Schmuddelshows à la „Dschungelcamp“ schöpfen können. Im Vorjahr machte sich Matt Hancock, der plauderselige Ex-Gesundheitsminister, der mit einer Mitarbeiterin während der strikten Corona-Quarantäne heiße Küsse ausgetauscht hatte, zum Affen.

Heuer sorgte Ex-Kulturministerin Nadine Dorries mit einem Enthüllungsbuch über den skandalträchtigen inneren Zirkel der Tories für Furore. Und zuletzt Suella Braverman, die soeben geschasste Innenministerin, von vielen Parteifreunden und Feinden gleichermaßen Cruella genannt, die am liebsten alle Migranten nach Ruanda abschieben würde. Und dann gäbe es natürlich immer noch Boris, den Polit-Gorilla, als Chef im Revier.

Die Show „I’m a Celebrity“ verfiel indes auf Nigel Farage, den „Mister Brexit“, der sich seit Jahren durch die Pubs trinkt. Im aus­tra­li­schen Dschungelcamp wird er seine „Sünden“ ausbaden und abbüßen – in einem Bad voller Kakerlaken, Käfer und sonstigen Ungeziefers. Für die Brexit-Gegner die gerechte Strafe für den Exodus der Angelsachsen aus dem EU-Elysium. Wer es schlecht mit ihm meint, lässt ihn bis zum Ende im Dschungel.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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