Fan-Ausstellung

Auf dem Thron des Imperators sitzen: Was kann die neue Star Wars-Schau?

Yoda bei der Star-Wars-Fan-Ausstellung in Wien zu sehen ist.
Yoda bei der Star-Wars-Fan-Ausstellung in Wien zu sehen ist.Clemens Fabry
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Das Star-Wars-Universum ist in der Wiener Stadthalle gelandet: Die meisten der aufwendigen Devotionalien wurden von Fans gebastelt. Auch ein Virtual-Reality-Erlebnis erwartet die Besucher.

Die Pappaufsteller mit Sturmtrupplern zielen gleich am Eingang auf die Gäste – sind aber der unspektakulärste Teil der Ausstellung „The Fans Strike Back“ , die am Donnerstag in der Stadthalle in Wien ihre Pforten öffnet. Drinnen erwartet besagte Fans unter anderem von Ewoks bevölkerte Szene auf dem Mond Endor oder ein 1:1-Modell eines Podracers aus „The Phantom Menace“. Auch haben Besucher die Gelegenheit, ein Speeder Bike aus „Die Rückkehr der Jedi Ritter“ zu besteigen. Und wer plant, die Galaxis zu beherrschen, kann schon mal auf dem Thron des Imperators probesitzen.

Der Landspeeder - ein ursprünglich für einen Karnevalsumzug auf ein Ford-Fiesta-Unterbau basierendes, fahrfähiges Holzmodell - steht nur am Eröffnungstag vor der Stadthalle, ansonsten wirbt er an Locations wie Einkaufszentren für die Ausstellung.
Der Landspeeder - ein ursprünglich für einen Karnevalsumzug auf ein Ford-Fiesta-Unterbau basierendes, fahrfähiges Holzmodell - steht nur am Eröffnungstag vor der Stadthalle, ansonsten wirbt er an Locations wie Einkaufszentren für die Ausstellung.Clemens Fabry
Die lebensgroßen Installationen sind die Highlights der Star Wars Fan-Ausstellung in der Wiener Stadthalle.
Die lebensgroßen Installationen sind die Highlights der Star Wars Fan-Ausstellung in der Wiener Stadthalle. Clemens Fabry

Insgesamt sind es laut Veranstalter über 1000 Exponate – vom kleinen Modell bis zu lebensgroßen Installationen. Neben kleinen Kauf-Modellen handelt es sich vor allem um von Fans selbst – teils unter großem Aufwand – gebastelte Devotionalien .

Dioramen in allen Dimensionen

Die Palette reicht von der kleinen Figur über kunstvolle Dioramen aller Größen bis zu lebensgroßen Installation.

Die Exponate sind sichtbar mit viel Liebe und Engagement gestaltet.
Die Exponate sind sichtbar mit viel Liebe und Engagement gestaltet. Clemens Fabry

Die Tafeln zu den einzelnen Exponaten erzählen Fans kaum Neues. Mehr Hintergrundinfo, auch über Erbauer und (reale) Geschichte des jeweiligen Stücks, werden per Wlan und App aufs Handy geliefert. Das Handy kommt wohl auch als Kamera ausgiebig zum Einsatz. Auch wenn es nicht an reizvollen Motiven fehlt, sind die Lichtverhältnisse hier oft eine Herausforderung..

Authentisch oder Alternativ-Interpretation

Die meisten der sichtlich mit viel Liebe und Engagement gebastelten Exponate bemühen sich akribisch um Authentizität (was scheinbar bei diversen Chewbaccas nicht so einfach ist). Einige jedoch wollen die Vorbilder bewusst verfremden. So findet sich eine Steampunk-Version des Kopfgeldjägers Boba Fett oder ein Sturmtruppen-Helm im Samurai-Styling. Da es keine offizielle Disney-Show ist, ist erlaubt, was gefällt. Fankultur eben.

Das ausgestellte X-Wing Cockpit ist eine Requisite aus dem Fan-Film Wingman - an X-Wing Story.
Das ausgestellte X-Wing Cockpit ist eine Requisite aus dem Fan-Film Wingman - an X-Wing Story. Clemens Fabry

Manche Stücke sind Leihgaben, die meisten aber von den Veranstaltern aufgekauft. Alles ist – ganz nach dem Motto „von Fans für Fans“ – aus privater Hand, auch finden sich nirgends die bekannten Logos. Die Hintergrundmusik, die atmosphärische Anklänge an den berühmten Score nimmt, ist selbst komponiert. Wohl ein Grund, warum Rechteinhaber Disney die Ausstellung – die ja auch gewissen Werbewert für die eigenen Produkte hat – duldet. Offizielle Fanartikel finden sich nur im kleinen Shop, in dem Souvenirs wie T-Shirts oder (einfache) Lichtschwerter erstanden werden können.

Gegen einen kleinen Zusatz-Obolus gibt es im Eingangsbereich noch einen durchaus spektakulären VR-Trip an Bord eines Ein-Mann-Raumschiffs (darüber, dass sich hier Jupiter und Saturn in die falsche Galaxis verirrt haben, muss man hinwegsehen), und eine Fotobox produziert Selfies mit Star Wars Hintergrund.

Figuren und Motive der ersten Kinofilme stehen in der Gunst der Fan-Bastler offensichtlich an höchsten.
Figuren und Motive der ersten Kinofilme stehen in der Gunst der Fan-Bastler offensichtlich an höchsten. Clemens Fabry

Erste Kinofilme dominieren

Was auffällt: Das Gros der Exponate dreht sich um die „klassische“ Kinofilm-Trilogie Episode IV - VI, auch noch prominent vertreten ist Episode I. Der Rest des riesigen – auf einer Wand mit Tafeln gewürdigten – Star Wars Universums ist nur vereinzelt Thema. Von den diversen Serien, die seit der Übernahme des Franchise durch Disney auf den Markt geworfen wurden, hat nur The Mandalorian sichtbaren Eindruck in der Ausstellung hinterlassen. Produzent Christoph Rahofer erklärt dies mit den unterschiedlichen Ausdrucksmitteln der jeweiligen Fan-Generationen. Während jene, die die ersten Film-Staffeln im Kino gesehen haben, gerne auch Hand anlegen – die Bastellaune der Fans hat übrigens laut Raghofer in der Pandemie noch einen Schub bekommen – würden jüngere Fans ihre Begeisterung eher virtuell ausleben. Entsprechend ist der typische Besucher zwischen 35 und 55 Jahre alt – oder wurde von den Vätern („meistens sind es Väter“) mitgenommen. Rahofer berichtet von „leuchtenden Kinderaugen“. Und natürlich pilgern Hardcore-Fans jeden Alters in die Ausstellung, die einfach alles lieben, das mit Start Wars zu tun hat – und auch deren Augen leuchten.

Information

The Fans Strike Back: Die Ausstellung mit über 1000 Exponaten ist eine von drei Shows, die gleichzeitig in Europa und den USA touren. Die Ausstellung in Wien findet vom 16. November bis 11. Februar 2024 in der Halle F der Stadthalle Wien statt.

Öffnungszeiten: Mo bis Mi 10 bis 20 Uhr, Do-Sa 10 bis 21 Uhr, So bis 22 Uhr. (letzter Einlass eine Stunde vor Ende)

Tickets: Mo bis Fr 19 Euro, Sa/So 22 Euro. Ermäßigungen für Kinder, Studenten, Senioren und Menschen mit Einschränkungen. Familienkarte (Zwei Erwachsene, zwei Kinder) 49 bzw. 59 Euro.

www.fansstrikeback.at

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