Kultig: Absätze mit Leuchteffekt.
Los Angeles

Chloë Sevigny und ihr Faible für die Schiffer-Ära bei Chanel

Rollschuhdisco, ein selbst für Hollywood beachtliches Staraufgebot, dazu eine raue Brise vom Pazifik: Zutaten für die Inszenierung der Croisière-Kollektion von Chanel in Los Angeles, als gerade der Streik der Drehbuchautorinnen begonnen hatte.

Zwischendurch kann man inmitten eines frenetischen Fashion-Week-Stakkatos eventuell schon den Überblick verlieren, wie viel Zeit zwischen der Vorstellung einer Kollektion und ihrem Auftauchen in den Boutiquen vergeht. Im Fall der neuen Croisière-Kollektion von Chanel (andere Häuser sprechen, profaner, hier von Resortmode) lässt sich diese Zeitspanne mit einem Verweis auf das aktuelle Kulturgeschehen in Hollywood recht präzise veranschaulichen: nämlich ungefähr gleich lang wie der historische Streik von Drehbuchautorinnen und -autoren der Writers Guild of America, der vor wenigen Wochen zu Ende ging, monatelang alle TV- und Filmproduktionen lahmlegte und als von historischer Bedeutung hervorgehoben wurde.

Als sich die besten Kundinnen, Freunde des Hauses, Stargäste und die Fachpresse am 9. Mai in den Paramount Studios in Hollywood einfanden, hatte diese Streikbewegung freilich gerade erst begonnen. Die vorfahrenden Limousinen bahnten sich vor dem Studiogelände ihren Weg nicht nur an den Schaulustigen vorbei, die sich bei derlei immer einfinden (selbst wenn sie in Los Angeles ein bisschen abgebrühter, weniger leicht zu beeindrucken sein mögen als außerhalb des Planeten Hollywood), sondern auch an den Autorinnen und Autoren, die lautstark und auf hochgehaltenen Transparenten ihre Forderungen vorbrachten.

Das Match Paris – Los Angeles verlief laut Anzeige ausgewogen im Zeichen der  legendären „5“.
Das Match Paris – Los Angeles verlief laut Anzeige ausgewogen im Zeichen der  legendären „5“.Chanel

Mit dem Maison Chanel hatten diese – da nicht am Filmproduktionsgeschehen beteiligt – nichts zu tun, für manche der Vorfahrenden mochte es sich gar um eine Note des Lokalkolorits handeln, zumal so kurz nach Ausbruch des Streiks noch nicht absehbar war, wie lang er dauern würde – und als wie folgenschwer sich die Proteste herausstellen würden, sobald auch die Schauspielerinnen und Schauspieler sich solidarisierten.

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