Interview

Thomas Muster: „Thiem ist eine Blackbox“

Thomas Muster vor der Wiener Stadthalle. Der Steirer, 56, macht sich Gedanken über Österreichs Tennis, im Speziellen über Dominic Thiem.
Thomas Muster vor der Wiener Stadthalle. Der Steirer, 56, macht sich Gedanken über Österreichs Tennis, im Speziellen über Dominic Thiem. Fotobyhofer/Christian Hofer
  • Drucken
  • Kommentieren

Thomas Muster, die ehemalige Nummer eins der Tenniswelt, spricht über die Probleme in Dominic Thiems Spiel, den falschen Zugang zum Spitzensport und das Phänomen Novak Djokovic. „In dem Alter und mit diesen Erfolgen jeden Tag diese Knochenarbeit zu verrichten, ist unfassbar.“

Dominic Thiems Saison verlief durchwachsen, im Grunde enttäuschend. Die Bilanz: 24 Niederlagen bei nur 19 Siegen auf der ATP-Tour, Platz 95 in der Weltrangliste: Worauf führen Sie diese Stagnation zurück?

Thomas Muster: Mit demselben Ranking wie vor einem Jahr dazustehen, ist bitter. Wir sind schon vor zwölf Monaten zusammengesessen und haben über Dominics Potenzial und was für ihn noch möglich wäre gesprochen. Wenn er die ganze Saison so gespielt hätte wie im ersten Satz gegen Stefanos Tsitsipas in Wien, nämlich auch mit dieser Intensität, dann wäre er jetzt nicht in dieser Position. Dann hätte er 80 Prozent der Matches, die er heuer verloren hat, gewonnen.

Das klingt, als würden auch Sie nicht aus Thiems Auftritten schlau werden.

Für mich ist Dominic eine Blackbox. Das ist eine Zaubertüte, bei der du nicht weißt, was du diese und in der nächsten Wochen zu sehen bekommst. Ich frage mich selbst, woran es liegt, dass er seine Matches bei kleineren Turnieren als eigentlich besserer Tennisspieler häufig nicht gewonnen hat.

Ist es eine Frage der Motivation?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.